Kunst im Karner - 15.-30. September 2007 - 
Karoline Schodterer  -  GOTT-VERTRAUEN

Übersichtsseite - Das aktuelle Programm - Biographie Karoline Schodterer - Themenzyklus

  "Knotensäule", Logo von Kunst im Karner © Kunst im Karner - St. Othmar

Übersicht alle
bisherigen Ausstellungen

KIK Fotos und Berichte

15. Sept. 2007 Vernissage und Eröffnung
16. Sept. 2007 Die große Stille" Film von Philip Gröning
20. Sept. 2007 Gebet für eine Welt "Gott-Vertrauen"
22. Sept. 2007 Erika Huber: "Der Mödlinger Karner"
23. Sept. 2007 Msgr. Petrus Bsteh "Gottvertrauen" in den
                        Offenbarungsreligionen
29. Sept. 2007 "Gott vertrauen - Menschen vertrauen,
                        Benedek Molnar, seit 4 Jahren vom Hals
                        abwärts gelähmt erzählt über sein Leben
30. Sept. 2007 "Muss ich auch wandern in finsterer
                        Schlucht …" Meditation von Dompropst
                        Wilhelm Müller über das Gottvertrauen

Karoline Schodterer @ Karoline Schodterer

15. September 2007

Vernissage
GOTT-VERTRAUEN
17teiliger Themenzyklus
von Karoline Schodterer

Karoline Schodterer @ Kunst im Karner - St. Othmar

Karoline Schodterer 
wurde am 23. Oktober 1955 in St. Veit/Glan (Kärnten) geboren und lebt seit 1970 in Bad Ischl. Seit 1990 befaßt sie sich mit abstrakter, intuitiver Malerei. Sie ist weitgehend Autodidaktin, nur zwischen 1993 und 1999 absolvierte sie verschiedene Ausbildungen – unter anderem Einzelunterricht bei Wolfgang Klein, Besuch der Sommerakademie Niederwaldkirchen und Malakademie Goldegg, Seminare bei Maximilian Gebhartl und Peter Kubovsky. 2006 wurde sie in die Berufsvereinigung Bildender Künstler Österreich – LV Salzburg-Berchtoldvilla aufgenommen.


INTENTION

Gerade weil in unserer übersättigten, schrill-bunten Welt zusehends die Farben aus den Bildern und vor allem aus den Herzen der Menschen verschwinden, die Tristesse des Weltgeschehens durch die Medien die Oberhand gewinnt und die Schwarz-Malerei Hochkonjunktur hat, halte ich an der Ansicht fest, dass Farbe Leben bedeutet und dass Farben eine positive Kraft auf den Menschen ausüben. Farben können anregen und beruhigen, sie können Lebensräume weiten und dazu beitragen, dass sich Menschen wohlfühlen. Die Hinwendung zur Farbe bereichert, befriedet und stärkt unser Leben.

Seit ich mich im Jahr 2000 der Acrylmalerei zugewandt habe, ist dieses innere Gefühl, "mit Farben die Welt zu verzaubern", innere Farben zu wecken, mit meinen Bildern Menschen zu berühren und ihnen einen "Platz zum Ausruhen, Auftanken und Aufatmen" zu geben, noch um vieles intensiver geworden.

Immer stärker ist mir in den letzten Jahren meine innere Verbundenheit mit der Natur ins Bewusstsein gekommen. Die Eindrücke aus der Natur vermischen sich mit meinen inneren Bildern und es überrascht mich immer wieder von Neuem, wenn transformierte Erinnerungen auf der Leinwand Gestalt annehmen.

Mein Ziel ist es, unsichtbare Strukturen zu finden, zu erkennen, sie in meinen Bildern sichtbar zu machen und damit Blicke in tiefere Dimensionen zu öffnen. Meine Malerei soll dazu anregen, innere Welten zu entdecken und zu erleben.

(Text Karoline Schodterer)


Karoline Schodterer
beschreibt ihren 17teiligen
Themenzyklus
hier...


Mehr über 
Karoline Schodterer
hier...

Web-Tip:
Bericht über Kunst im Karner auf stephanscom.at
hier...

Labyrinth am Kirchenplatz @ Kunst im Karner - St. Othmar

Die Vernissage von Kunst im Karner im September 2007 war diesmal durch die Neugestaltung des Kirchenplatzes von St. Othmar etwas beeinträchtigt. Die Paletten mit den angelieferten Granitsteinen wurden zu Buffettischen umgestaltet, der Platz zwischen Kirche und Karner war ja "Gott-sei-Dank" schon benutzbar. Wunderschön das große, bald fertige Labyrinth, wie es jetzt schon am Kirchenplatz von St. Othmar liegt.

Andrea Schubert begrüßte im Namen des Organisationsteam die Künstlerin Karoline Schodterer aus Bad Ischl, die auch die musikalische Umrahmung, die Trommelgruppe Djembe Sofá, aus dem Salzkammergut mitgebracht hatte. Unter den vielen Besuchern aus Oberösterreich war auch Hannes Heide, der Kulturstadtrat von Bad Ischl. 

Alle Besucher der Vernissage waren gekommen um den neuen  17teiligen Themenzyklus GOTT-VERTRAUEN zu sehen, den Karoline Schodterer jetzt erst für Kunst im Karner fertiggestellt hatte. Nicht nur ein neues Werk, auch Aufteilung und Größe des Themenzyklus GOTT-VERTRAUEN sind dem mystischen Innenraum des Karners von St. Othmar in Mödling in Größe und Thema angepasst.

(Text & Fotos gm)

Vernissage im September 2007 @ Kunst im Karner - St. Othmar

Vernissage im September 2007 @ Kunst im Karner - St. Othmar
 
Doris Frass führte uns in das Werk von Karoline Schodterer ein und erzählte über den künstlerischen Werdegang, ihre Maltechniken und die Kugel als Element, die in fast allen Bildern von Karoline Schodterer enthalten ist.

In Anspielung, dass für Karoline Schodterer die Wirkung der reinen, klaren Farben auf sie selbst und auf die Betrachter ihrer Werke das Werkzeug ihrer Arbeit ist, schloss Doris Frass ihre Rede mit einer Tagebucheintragung von Paul Klee auf seiner Tunis-Reise, die er gemeinsam mit seinen Freunden August Macke und Louis Moilliet 1914 unternahm:

"Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu haschen. Sie hat mich für immer, ich weiß das. Das ist der glücklichsten Stunde Sinn: Ich und die Farbe sind eins. Ich bin Maler."

Doris Frass spricht über das Werk von Karoline Schodterer @ Kunst im Karner - St. Othmar
Doris Frass spricht über das Werk von Karoline Schodterer @ Kunst im Karner - St. Othmar
 
Vernissage im September 2007 @ Kunst im Karner - St. Othmar Pfarrer Richard Posch über Gott-Vertrauen @ Kunst im Karner - St. Othmar Pfarrer Richard Posch eröffnete die Ausstellung und sprach über das Wortspiel
GOTT-VERTRAUEN

Wenn Gottvertrauen mit einem Bindestrich geschrieben wird, ist das eine Anregung sich mit beiden Wörtern auseinander zusetzen, die durch den Bindestrich miteinander in Bezug gesetzt werden, einem Bezug, der lockerer ist aus er wäre, wenn es sich hier um ein zusammengeschriebenes Wort handeln würde.
Da ist einmal die Frage nach Gott. Schon im Psalmen kann man den Satz lesen: Die Toren sagen: Es gibt keinen Gott. Radikaler ist wohl diese zitierte Aussage erst in unserem Kulturkreis gemacht worden. Während heute auf der einen Seite die Rede ist von der Rückkehr zur Religion gibt es auf der anderen Seite den selbstbewusst auftretenden Atheismus, etwa den eines Richard Dwarkin. Eine ähnliche Divergenz lässt sich im Vertrauen beobachten. Es gibt eine Sehnsucht nach Vertrautheit, es gibt den Wunsch jemandem Vertrauen zu können oder Vertrauen geschenkt zu bekommen. Auf der anderen Seite gibt es die Enttäuschungen wenn Vertrauen missbraucht wurde. Nichts und niemandem Vertrauen scheint die Devise unseres Jahrhunderts zu sein.

Vernissage im September 2007 @ Kunst im Karner - St. Othmar
Vernissage im September 2007 @ Kunst im Karner - St. Othmar

Gott-Vertrauen: Ich wage es, nun den Bindestrich wegzulassen. Halb bewundernd, halb spöttisch reden wir über Menschen im Zusammenhang mit ihrem Gottvertrauen. So wurde mir immer wieder Gottvertrauen attestiert, wenn ich bei schlechtem Wetter allein auf den Schneeberg stieg. Das Vertrauen auf Gott ist ein Thema, das sich immer wieder in der Heiligen Schrift finden lässt.

Es ist aber nicht als ein passives "die Hände in den Schoß legen und warten auf ein Wunder" zu deuten; es ist immer wieder verbunden mit einem Handeln. "Handle so, als ob alles von dir, nichts von Gott abhinge. Vertraue so auf Gott, als ob alles von Gott, nichts von dir abhinge." - ."- so etwa hat es im 16. Jahrhundert Ignatius von Loyola ausgedrückt. 

Das größte Vertrauen auf Gott hat der, der sich von ihm herausfordern lässt zum Tun. Die geschenkte Freiheit will umgemünzt sein in Dienst. Es geht darum, dass uns Gott gebrauchen möchte, im Namen Jesu seine Gedanken in dieser Welt zum Aufleuchten zu bringen. Taugliche Werkzeuge sollen wir sein zu seiner größeren Ehre. Unser Engagement soll helfen, ihn zu suchen und zu finden. Das Vertrauen, das Gott in uns setzt, sollen wir nicht enttäuschen durch Nichtstun. Auf Gott vertrauen heißt, sich einzumischen mit aller Kraft, damit der Wille Gottes geschehe nicht nur im Himmel, sondern auch auf Erden. Als Vertrauende sind wir damit Werkzeuge Gottes.

Die Pascalsche Wette ist Blaise Pascals berühmtes Argument für den Glauben an Gott. Pascal argumentiert, es sei stets eine bessere "Wette", an Gott zu glauben, weil der Erwartungswert des Gewinns, der durch den Glauben an Gott erreicht werden könnte, stets größer sei als der Erwartungswert im Falle des Unglaubens. Zu beachten ist, dass das kein Argument für die Existenz Gottes ist, sondern eines für den Glauben an Gott. Mit diesem Argument zielte Pascal besonders auf jene Menschen ab, die durch traditionelle "Gottesbeweise" nicht zu überzeugen waren. 

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Vernissage im September 2007 @ Kunst im Karner - St. Othmar
Vernissage im September 2007 @ Kunst im Karner - St. Othmar
Vernissage im September 2007 @ Kunst im Karner - St. Othmar
Vernissage im September 2007 @ Kunst im Karner - St. Othmar
Vernissage im September 2007 @ Kunst im Karner - St. Othmar
17 teiliger Themenzyklus Gott-Vertrauen @ Karoline Schodterer Pfarrer Richard Posch über Gott-Vertrauen @ Kunst im Karner - St. OthmarMit seiner Wette versuchte er zu zeigen, dass es vorteilhafter sei, an Gott zu glauben, als nicht an Gott zu glauben, und er hoffte, damit jene zu überzeugen, die bisherige theologische Argumente zurückwiesen. Es ist auch Pascal, der eine mystische Erfahrung hat, die er auf dem sogenannten Memorial (Erinnerungsblatt) beschreibt. Es handelt sich um einen Text auf schmalem Pergamentstreifen, den Pascal bis zu seinem Tod offensichtlich immer wieder neu in das Futter seines Rockes eingenäht hatte, und der nach Pascals Tod von einem Diener zufällig entdeckt wurde. Pascal trug diesen Zettel immer bei sich; diese mystische Erfahrung musste ihm also sehr viel bedeutet haben. In stammelnden Worten, Rufen und mit langen Gedankenstrichen beschreibt sie Pascal. Inhaltlich sagt er, dass Gott nicht über das Denken zu finden sei in philosophischen Gottesbeweisen ("nicht der Gott der Philosophen und Gelehrten"), sondern dass Gott eine Erfahrung sei wie Feuer, wobei er mit seinen Worten auf die Erzählung vomausdrücklich anspielt (Ex 3,6: "Gott Abrahams, Gott Isaaks, Gott Jakobs"). Wir wollen auch nicht vergessen, dass Abraham, Isaak und Jakob Menschen waren, die alle in ihrer Weise Herausforderungen zu bestehen hatten. Ihr Gottvertrauen wurde herausgefordert, und so wurde es erst spürbar für andere. Wir können auch denken an die vor zehn Jahren verstorbene Mutter Theresa. 

In diesen zwei Wochen sollen verschiedene Menschen und so auch verschiedene Arten des Gottvertrauens umrissen werden. Ein Ergebnis möchte ich vorwegnehmen: Vertrauenswürdige Menschen können Zeugen sein für einen vertrauenswürdigen Gott.

Vernissage im September 2007 @ Kunst im Karner - St. Othmar
Vernissage im September 2007 @ Kunst im Karner - St. Othmar
Vernissage im September 2007 @ Kunst im Karner - St. Othmar
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16. September 2007

"Die große Stille", Film von Philip Gröning 
über das Leben im Kartäuserkloster 
"La Grande Chartreuse"

Grande Chartreuse
 

Zur Geschichte des Karthäuser-Ordens und der „Grande Chartreuse“:

Der Orden der Karthäuser wurde im Jahr 1084 vom Heiligen Bruno von Köln (1030 - 1101) gegründet und gilt als strengster Orden, den die katholische Kirche je hervorgebracht hat. Seit der Ordensgründung wohnen die Einsiedler in den Felsmassiven unweit von Grenoble – und widmen sich in ständigem Schweigen ganz dem Gottesdienst und dem geistlichen Leben. 1132 wurde das Kloster von einer Lawine getroffen, achtmal in seiner Geschichte um ein Haar ein Raub der Flammen. Die jetzigen Gebäude entstanden 1688.

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Fast 50 Besucher stellten sich der Herausforderung, den dreistündigen Film von Philip Grönig über das Leben im Mutterkloster der Kartäuser, der Grande Chartreuse,im Karner anzusehen. Dieser Film, der nach einer 16-jährigen Wartezeit auf die Drehgenehmigung im Jahr 2005 entstanden ist, zeichnet das sehr gleichförmige Leben des strengsten Ordens des Christentums im Laufe eines Jahres nach und kommt, so wie die zum Schweigen verpflichteten Mönche, fast ohne Sprache aus. Dadurch wird die Aufmerksamkeit auf die eindringlichen Bilder und ansonsten untergehende Geräusche und Klänge gelenkt. Das Läuten der Kirchenglocken oder der Choralgesang der Mönche werden so zu einem eindrucksvollen Erlebnis, das "mit allen Sinnen" wahrgenommen wurde. Durch die stimmungsvolle aber karge Umgebung des Karners konnten die Zuseher dem Film viel gespannter folgen, als dies im klimatisierten und bequemen Kinosaal möglich ist und waren daher bis zum Ende des Films konzentriert bei der Sache. 
Eine gelungene Kombination von Inhalt und Raum und eine gute Einstimmung auf das große Thema der Ausstellung "Gott-vertrauen"!
(Text df & Fotos as)

"Die große Stille" @ Philip Gröning

"Die große Stille" @ Kunst im Karner - St. Othmar

"Die große Stille" @ Kunst im Karner - St. Othmar

Ein paar Worte von Philipp Gröning über seinen Film "Die große Stille":

Ein Film über die Grande Chartreuse ist eine Reise in eine andere Welt. Was bedeutet Zeit für jemanden, der weiß, dass er dieses Haus, diese Zelle, nicht mehr verlassen wird? Was ist Alltag, was Gebet in einer Welt, in der alles von Wiederholung bestimmt ist und sich doch der Einzelne durch seine Zeit bewegt?

Was ist ein Gebet? Was ist ein Kloster? Und: Was ist ein Mensch?

Ich hatte die Möglichkeit, fast sechs Monate lang innerhalb des Klosters zu drehen und lebte während dieser Zeit wie ein Mönch in einer der Zellen. Ich teilte den Alltag

Die Grande Chartreuse erteilte keine Auflagen, außer dieser: Kein künstliches Licht, keine zusätzliche Musik, keine Kommentare. Kein zusätzliches Team, nur ich. Diese Bedingungen stimmten auf das Genaueste mit meinem ursprünglichen Konzept überein, so dass ich sie nicht als Einschränkung betrachtete.

Web-Tip: http://www.diegrossestille.de

20. September 2007
Quatembergebet - 
Gebet für Eine Welt

zu der Eine-Welt-Gruppe-Seite auf www.othmar.at
Nähere Infos hier...

Mit dem Quatembergebet und der Quatembersammlung unterstützen wir Menschen in der sogenannten "Dritten Welt".

In Wirklichkeit gibt es aber nur "Eine Welt", eine Erde auf der alle Menschen ihre Heimat haben. Wir möchten dieses Miteinander, diese "eine Welt" bewusst leben.

Mit den Geldspenden werden folgende Projekte unterstützt:
 
Nigeria
Das Projekt  befindet sich in der Endphase. Fenster und Türen für die Wohnhäuser, die auch für kleine Betriebe genützt werden, sollen selbst hergestellt werden können. Dafür ist noch Vorarbeit zu leisten. Die Stromversorgung soll mit technisch einfacher, kostengünstiger Solarenergie aufgebaut werden.

In Südindien 
unterstützen wir die Salesianer Don Bosco´s. Es gibt viele Ausbildungs- und Gesundheits-Programme für Straßenkinder und junge Erwachsene. Wir fördern speziell die Ausbildung von jungen Frauen, die einen wichtigen Beitrag für ihre Familien leisten.

Tijuana/Mexico
Es ist für uns eine besondere Freude, dass ein Mitglied unserer Pfarrgemeinde, Frau Stephanie Gamauf, für ein Jahr als freiwillige Helferin im Norden von Mexico (in Tijuana) bei einem Projekt der Salesianer Don Bosco´s mitarbeitet. Dieses Projekt entwickelt Ausbildungs- und Freizeitprogramme für Kinder und Jugendliche. Ein Teil der Quatembersammlung wird auch diesem Projekt in Mexico zur Verfügung gestellt. Genauere Informationen werden im Laufe des Jahres folgen.

Angeregt von den wunderbaren Bildern von Frau Karoline Schodterer setzen wir uns mit der Bedeutung "Gottvertrauen - Das Leben in Fülle haben" auseinander
Aus dem Lesungstext: Johannes 10,1-10
Gebet für eine Welt "Gott-Vertrauen" am 20. September 2007 im Karner @ Kunst im Karner - St. OthmarWer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus.
Jesus sagte zu ihnen: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; …Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

Bei diesem Text fallen drei Bilder auf:
Gebet für eine Welt "Gott-Vertrauen" am 20. September 2007 im Karner @ Kunst im Karner - St. Othmar1. Jesus ist die Tür - wer ihm vertraut, wer sein Leben auf ihn hin ausrichtet, der kann Hirt für die Schafe sein. Das heißt auch Verantwortung für die anvertrauten Schafe übernehmen. Die Verantwortung für ihr Leben und Wohlbefinden.
Mit und durch Gott ist verantwortungsvolles Arbeiten, das gut für andere ist, möglich. Jesus ist die Tür. Ich kann durch ihn Verantwortung für mein Leben und mein Handeln übernehmen. Durch seine Hilfe, Unterstützung, kann ich Gutes bewirken. Doch jedes Handeln hat auch Einfluss auf andere - ich kann entscheiden, ob ich mein Handeln positiv ausrichte, oder ob ich wie der Dieb oder Räuber nur auf meinen Vorteil schaue.
2. Diebe und Räuber schleichen sich ein, haben nicht das Wohlbefinden der Schafe im Sinn, sondern denken nur an sich und ihren Vorteil. Verantwortung für andere zu übernehmen, ist für die Diebe und Räuber kein Thema. Das Wohlbefinden der Schafe, ob alle Schafe heil bleiben, ist nicht wichtig - Hauptsache das Geld stimmt.
Das Leben in Fülle zu haben bedeutet nicht, Geld im Überfluss zu haben, und sorglos und gedankenlos dahin zu treiben. Durch Achtsamkeit auf kleine, alltägliche Dinge, wird mir die Fülle des Lebens bewusst. Im Staunen der Kinder erlebe ich oft diese Achtsamkeit. Ein Stein, eine Blume, ein Käfer können oft minutenlang faszinieren.
Jede/r denkt in Ruhe bei leiser Musik, an den heutigen Tag zurück und an das Schöne, das sie/er heute erlebt har. Als Dank dafür wird eine Kerze am Altar entzündet. Das Licht das sich vermehrt ist ein kleiner, sichtbarer Ausblick auf die Fülle des Lebens.
3. Die Schafe vertrauen auf den Hirten, der ihnen Gutes will. Er will, dass alle heil bleiben. Jesus will, dass die Schafe das Leben in Fülle haben.
Jesus sagt uns zu, dass er zu uns gekommen ist, damit wir das Leben in Fülle haben. Er will unser Heil. Wenn wir auf ihn vertrauen und diesen Weg gehen - haben wir ein erfülltes Leben, egal wie kurz oder lange es dauert.

Gebet für eine Welt "Gott-Vertrauen" am 20. September 2007 im Karner @ Kunst im Karner - St. OthmarAus den vielen freigesprochen Fürbitten
hier nur eine für alle:
Wir denken auch an die Menschen, mit denen wir in unseren Projekten verbunden sind. Besonders an Frau Steffi Gamauf, die ein Jahr als Volontärin in Mexico mitarbeitet.

Zum Schluss 
beteten wir gemeinsam, Hand in Hand um den Altar das Vater Unser. 
Als Abschluss erbat Andrea den Segen Gottes für uns alle.
(Vorbereitung & Texte Andrea Coulon, Fotos gm)

zu der Quatember-Seite auf www.othmar.at"Im Vergleich mit weltweiten Initiativen erscheint das Projektvorhaben wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Es geht um einen weltweiten Ausgleich für dessen Verwirklichung alle aufgerufen sind, denen es besser geht. Dabei geht es nicht nur um die Zur-verfügung-stellung von materiellen Mitteln, und Know how, sondern um einen Beistand, der das Ziel hat, Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen."
(Bruno Gerstendorfer)

Mehr über Quatember auf www.othmar.at hier

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22. September 2007
"Der Mödlinger Karner"
, neueste Forschungsergebnisse von Mag. Erika Huber

Erika Huber @ Kunst im Karner - St. Othmar

Wandmalerei 
"Kreuzigung Christi"

Wandmalerei  "Kreuzigung Christi" - Mödlinger Karner @ Kunst im Karner - St. Othmar
Entstanden zwischen 1310 und 1320. Datierung auf Grund des "gotischen Figurenstils", der Darstellung Christi mit der geknickten Hüfte (Analogie zum Verduner Altar im Stift Klosterneuburg, der 1310 entstanden ist). Weiters sind die im Inneren noch sichtbaren Spitzbögen Spuren der ursprünglichen Wanddekoration und nicht Spuren einer Empore. Diese Spitzbögen sind vermutlich ebenfalls um 1310 entstanden

Apsiswandmalerei "Anbetung der Heiligen Drei Könige"
Apsiswandmalerei "Anbetung der Heiligen Drei Könige" - Mödlinger Karner @ Kunst im Karner - St. Othmar
Entstanden zwischen 1254 und 1261, es ist zum Unterschied der "Kreuzigung Christi" nur auf dünner Kalkschlemme gemalt. Erika Huber hält auch die "Kronen" des Stifterpaares für ursprünglich und nicht bei einer Renovierung "dazu ergänzt". Maria mit Jesus ist im Bild "zurückgesetzt", die 3 Könige schauen gar nicht dort hin. Analog zum linken Teil steht rechts das Stifterpaar (kleiner als die 3 Könige). So ließen sich nur Könige und Stifter darstellen und es liegt daher der Schluss nahe, dass es sich um Margarete, Schwester Friedrich des Streitbaren, handelt und um König Ottokar, den sie 1252 heiratete. Daher erklärt sich auch, dass ausnahmsweise die Frau, nämlich Margarethe, Maria näher gestellt ist als der Mann - Ottokar. Nach 1254 war Mödling also im Besitz Ottokars und Margaretes (bis zur Verstoßung wegen Kinderlosigkeit 1261) und es erscheint logisch, dass sie sich bei der 2. Bauphase als Stifter und Wohltäter darstellen ließen, um ihren Besitzanspruch in der Babenbergernachfolge zu dokumentieren.

Web-Tip:
Ausführliche Information mit vielen Bildern auf der Seite des Karners
hier...

Grundlage des Vortrags von Erika Huber ist ihre Diplomarbeit "Studien zur Architektur und Wandmalerei des Karners Hl. Pantaleon in Mödling, Niederösterreich" zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie aus der Studienrichtung Kunstgeschichte (eingereicht an der Universität Wien 2007)

Der Karner in Mödling hat ein unterirdisches Beinhaus mit Apsis, das ursprünglich auf gewachsenem Boden gebaut war. Durch Anschüttungen beim Bau einer Vorgängerkirche von St. Othmar entstand das heutige Niveau des Kirchenplatzes und das Beinhaus verschwand im Boden. Auf dem Beinhaus steht eine gleichgroße Kapelle mit Portalvorbau. Dieser hat über dem Eingang ein Kastenrelief und eine Loggia, besser ausgedrückt eine Zwerggalerie. Dies war ursprünglich ein Lichterker. Laut Ratsprotokollen wird der Karner seit 1694 der Glockenturm von St. Othmar genannt. (Die Pfarrkirche hatte ab dem 13. Jahrhundert nur einen kleinen Dachreiter). Der Aufsatz des Glockenturms mit zusätzlicher Höhe und Zwiebeldach ist aus der Zeit des Frühbarocks. Die St-Pantaleon-Glocke wurde 1698 gegossen. Die Annahme von Erika Huber ist, dass der ursprüngliche Treppenaufgang rund war, später wurde er rechteckig ummantelt.
Da bei der Türkenbelagerung 1683 alle Aufzeichnungen zerstört wurden, ist vieles beim Karner nicht belegbar und nicht genau bestimmbar. Das Gewölbe in der Kapelle dürfte damals nicht eingestürzt sein, auch wenn das Kreuzkuppelgemälde wahrscheinlich damals abgeschlagen wurde. Bekannt ist, dass um 1900 unter Fürst Liechtenstein der Karner grundlegend renoviert wurde. Damals glaubte man, dass das Portal aus dem Mittelalter sei. Gustav von Neumann ergänzte Teile der ursprünglichen Archivolten sowie die Knotensäulen und die Gewändereliefs.

Andrea Schubert verliest die Einführung von Dr. Gebhard König @ Kunst im Karner - St. Othmar
Doris Frass begrüsst Erika Huber @ Kunst im Karner - St. Othmar
Vortrag Erika Huber - Mödlinger Karner @ Kunst im Karner - St. Othmar
Stadtarchivar Ferdinand Krausgruber @ Kunst im Karner - St. Othmar
Wann ist also der Karner entstanden und wann waren die einzelnen Bauphasen laut den letzten wissenschaftlichen Erkenntnissen von Erika Huber?
1220 (und nicht schon 1180, wie bisher angenommen), 1. Bauphase
Erika Huber - Rekonstruktion des Karners um 1252 @ Kunst im Karner - St. OthmarGleichzeitig mit der 4. Vorgängerkirche von St. Othmar entstand der Karner (Beinhaus mit darüberliegender Kapelle). Die Tellerbasis dieser Kirche und des Karners sind nahezu ident. Auch die Apsis stammt aus dieser Bauphase, aber sicher nicht der (jetzige) Portalvorbau. Damals ist auch der spitzbogige Durchgang im Beinhaus entstanden, das damals auf dem steilabfallenden, gewachsenen Boden gebaut wurde. In Lilienfeld gibt es auch bereits ähnliche Spitzbögen aus 1217. Erster Bauherr dürfte daher Heinrich der Jüngere von Mödling ab 1223 gewesen sein und nicht Heinrich der Ältere, der in diesem Jahr starb
1254, 2. Bauphase 
Anlass war der Ungarneinfall 1252, der in den Analen des Stiftes Heiligenkreuz dokumentiert ist. Mödling und dessen Gebäude wurden ziemlich zerstört, über 1500 Einwohner kamen um. Damals wurde die Karnerkapelle und das Kegeldach erhöht, der Portalvorbau mit Zwerggalerie geschaffen. Der Treppenturm war damals noch nicht errichtet
Mödlinger Karner und Othmarkirche um 1649 @ Kunst im Karner - St. Othmar13. bis 14. Jahrhundert, 3. Bauphase 
große Dachgauben und der zunächst runde Treppenturm wurden errichtet, um zum 1.Geläut im Kegeldach zu gelangen 
1698, 4. Bauphase 
(nach der Zerstörung bei der Türkenbelagerung 1683) Das barocke Glockengeschoss mit Zwiebelturm wurde aufgesetzt und 2 der heute noch vorhandenen Glocken gegossen
um 1900, 5. Bauphase - eigentlich Renovierung
mit Ausmalung des kompletten Innenraumes und Erneuerung des Portals (Ergänzung der Archivolten und Nachempfindung der Knotensäulen und Gewändereliefs), Freilegung und Ergänzung der Wandmalereien "Kreuzigung Christi" und "Anbetung der Hl. Drei Könige".
um 1960, Renovierung 
mit Entfernung der neuromanischen Wandmalerei und Herstellung der Steinsichtigkeit im Inneren.
Vortrag Erika Huber - Mödlinger Karner @ Kunst im Karner - St. Othmar Vortrag Erika Huber - Mödlinger Karner @ Kunst im Karner - St. Othmar
Erika Huber übergab 1 Exemplar ihrer Diplomarbeit über den Karner an Gemeinderat Heinz Tarmastin für die Stadt Mödling zur Weiterleitung an den Stadtarchivar Ferdinand Krausgruber, dem sie auch großen Dank für die Hilfe bei ihren Recherchen aussprach.
 
(Text & Fotos gm & ds & js)
 

Wer ebenfalls ein Exemplar dieser Diplomarbeit zum Selbstkostenpreis erwerben möchte, wendet sich an das Team von Kunst im Karner hier...
Mehr über den Karner von Erika Huber 
im Bericht ihres Vortrages bei Kunst im Karner im Oktober 2004
hier...
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23. September 2007
"Gottvertrauen" in den Offenbarungsreligionen
Vortrag von Rektor Msgr. Dr. Petrus Bsteh

Petrus Bsteh @ Kunst im Karner - St. Othmar

Die Kontaktstelle für Weltreligionen (KWR)

Leitung:
Msgr. Petrus Bsteh

Die Kontaktstelle für Weltreligionen wurde 1989 als Referat im Generalsekretariat der Österreichischen Bischofskonferenz eingerichtet. Sie versteht sich als Angebot seitens der im ökumenischen Geist verbundenen christlichen Kirchen, die gegenseitigen Beziehungen unter den Religionen aufzubauen und zu vertiefen. Zudem bietet sie Information und Beratung und koordiniert österreichweit mit ihren Kontaktkomitees verschiedenste Bemühungen um den interreligiösen Dialog.

Mehr auf
http://weltreligionen.at

 

Der Diözesanpriester - sein Bruder ist St. Gabrieler Ordensmann - ehemaliger Subregens des Wr. Priesterseminars und Leiter der Kontaktstelle für Weltreligionen - Msgr. Dr. Bsteh erklärte in seinem fulminanten Referat auf sehr hohem Niveau die Entstehung der Monotheismen. So erwähnte er den "Jahrhundertkardinal" Dr. Franz König, der unter anderem deshalb auch Iranistik studiert hat, um mehr eben darüber zu erfahren.; so beschäftigte er sich ebenfalls mit Galilei, weil ihn die Kluft zwischen Kirche und Naturwissenschaft störte. Blaise Pascal sprach vom "horror vacui", der Angst vor dem Vakuum, wenn die Geozentrik verloren geht. Dagegen stellte er als Rettung die abrahamitischen Religionen.
 
Zu den monotheistischen Religionen kam es dadurch, dass sich die Menschen immer in den Heilsräumen wohl fühlten, denn die boten/bieten ihnen Geborgenheit - die auch durch das Gastrecht gegeben war. Die Nomaden, denen oft zu Unrecht Gott-los-igkeit / Atheismus unterstellt wurde, verließen ihre Heilsräume und kamen über die Ungewissheit in neue Lebensräume mit neuen Qualitäten. So erkennt der Mensch ein Ganzes an, das allem seinen Sinn gibt - das ist die Struktur des frühen Monotheismus. Der Durchbruch zu Gott war daher ganz unspektakulär - so begruben sie ihre Toten nicht, was für atheistisch, statt für logisch gehalten wurde, brachten Opfer und waren auf Wanderschaft.
Petrus Bsteh "Gottvertrauen" in den Offenbarungsreligionen @ Kunst im Karner - St. Othmar
Petrus Bsteh "Gottvertrauen" in den Offenbarungsreligionen @ Kunst im Karner - St. Othmar
Petrus Bsteh "Gottvertrauen" in den Offenbarungsreligionen @ Kunst im Karner - St. Othmar Msgr. Bsteh warnte vor der Urgefahr der Gnosis, die schließlich die Leiblichkeit, Materialität - und damit auch die Geschlechtlichkeit - als Böse(s) ansah und damit eine unlösbare Polarität schuf (Bipolarität = Urproblem der Gnosis).

Bei den Israeliten durfte der EINE Gott nicht verloren gehen, daher wurde auch alles aufgeschrieben- der Mensch findet nur im Dialog zur Einheit des Menschseins. Gott offenbart sich lebendig jedem Menschen, zu aller erst im Mitmenschen.

In jeder dieser Monotheismen bedarf es auch der Umkehr (Entscheidungssituation) - Freiheit ist kein Privileg, ist etwas, was zu erwerben ist. Der Monotheismus ist immer ein Prozess, der auch gefährdet ist und immer neu erworben werden muss (conversio -muss sich erneuern .

Petrus Bsteh "Gottvertrauen" in den Offenbarungsreligionen @ Kunst im Karner - St. Othmar
Im Judentum ist das Gottvertrauen ein Vertrauen auf die unendliche Barmherzigkeit Gottes, und eine Fülle von diesen Erfahrungen wird unter anderem in der Tora gesammelt. Ein besonderes Phänomen beim Bundesschluss: Da der Mensch als Vertragspartner nicht verlässlich ist, muss er immer wieder von Gott übertroffen werden. Gott kann diesen Weg nur durch sich selbst in uns vornehmen - messianischer Moment.
Die Urkirche setzte alles auf Jesus und sein Wagnis - das ist Urmonotheismus und Gottvertrauen im reinsten Sinne.

Islam: Das Unerhörte der Offenbarung Jesu hatte bei den frühen Christen Akzeptanz, nur wurde das Urvertrauen politisch missbraucht. So schlossen sich die Nichtchristen einer einfachen monotheistischen Religion an. Dadurch hatte Mohammed damit einen ungeheuren Erfolg mit Ausnahme in den ausgereiften christlich durchdrungenen Reichen. Es ist ein einziger Gott, dem man vertrauen kann, und es kommt zur absoluten Unterwürfigkeit. Daher sind die Größe Gottes und seine Barmherzigkeit, und die Unterwürfigkeit des Menschen die wichtigsten Grundlagen des Islam.
Monotheismus umfasst alle Religionen, die einen Durchbruch zu diesem EINEN Gott gemacht haben und an dieser Urerfahrung das Leben gestaltet haben.

So ist das Judentum ziemlich klein, die ersten Christengemeinden waren es ebenso, und der Islam wollte die endgültige Version des Monotheismus bringen.

Ein wichtiger Punkt jedenfalls ist das Wagnis der Umkehr.

(Text & Fotos js)
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29. September 2007
"Gott vertrauen - Menschen vertrauen (müssen)", 
Benedek Molnar, 

22 jähriger Student, seit 4 Jahren nach einem Sportunfall vom Hals abwärts gelähmt erzählt über sein Leben

Benedek Molnar @ Kunst im Karner - St. Othmar

Benedek Molnar @ Kunst im Karner - St. Othmar

Benedek Molnar, ein heute 22jähriger Student aus Köszeg/Ungarn, hatte vor 4 Jahren einen tragischen Unfall: nach einem gewonnen Fussballmatch stürzten sich seine Teamkollegen so unglücklich auf ihn, dass Wirbelsäule und Rückenmark so stark verletzt wurden, sodass er seither ab der Halswirbelsäule gelähmt ist. Anfangs konnte und wollte er nicht glauben, dass dieser Zustand mehr oder minder irreversibel ist. Als er aber nach einigen Monaten realisierte, wie ernst seine Situation war, haderte er sehr mit seinem Schicksal und auch mit Gott. 
Wiewohl er eine katholische Schule besuchte, konnte er in dieser Phase seines Lebens nichts mit dem Begriff "Gottvertrauen" anfangen. 
Erst nach und nach und vor allem durch die Hilfe und Unterstützung seiner Familie und von Freunden gewann er die Gewissheit, dass jedem von Gott nur soviel Belastung zugetraut wird, wie er auch tragen kann. In seinem Fall war das eben eine sehr große Last, die er aber auch annehmen konnte. Das gab und gibt ihm immer noch die Kraft, positiv zu denken und seine Situation keinesfalls als ausweglos zu sehen, ja phasenweise mit seiner positiven Sichtweise auch seine Angehörigen aufzurichten. Dieses Vertrauen, das sich auch auf die ärztliche Behandlung erstreckt, hilft ihm, die nötigen körperlichen Anstrengungen durchzuhalten, um winzige körperliche Fortschritte zu erzielen. 
Sein Ziel ist es, bald möglichst selbstständig zu leben und einen normalen Beruf als Lehrer oder Büroangestellter auszuüben. Dazu organisiert und finanziert seine Familie auch weite und kostspielige Reisen, um z.B. in China eine Operation mit anschließender Stammzellentherapie durchführen zu lassen, die auch Anlass zu Hoffnung auf eine verbesserte Nervenleitung gibt.
Sehr leise und anfangs eher zurückhaltend erzählte Benedek Molnar seine Lebens- und Krankheitsgeschichte, immer wieder betonend, dass er seine Situation und seine positive Sichtweise keinesfalls als besonders außergewöhnlich empfindet. Dabei strahlte der junge Mann, der nur seinen Kopf lebhaft und natürlich bewegen kann, eine heitere Gelassenheit und Zuversicht aus, die durch sein strahlendes Lächeln noch unterstrichen wurde.

Geduldig beantwortete er Fragen aus dem zahlreich erschienenen Publikum, die zuerst das Alltagsleben eines Querschnittgelähmten betrafen, später auch die verschiedenen Therapien und seine Kontakte zur Umwelt ansprachen.

Immer wieder war durchzuhören, dass er nur dann Erfolg und Fortschritt in seiner Genesung erwartet, wenn er selbst möglichst viel Einsatz und Anstrengung mitbringt. Seine Hoffnung beschränkt sich nicht auf das Warten auf ein medizinisches oder sonstiges Wunder, für ihn ist das Wunder die Freundschaft und Liebe seiner Angehörigen und Freunde, die ihm die Kraft fürs Durchhalten und Weitermachen geben.

Gott vertrauen - Menschen vertrauen / Benedek Molnar @ Kunst im Karner - St. Othmar
Gott vertrauen - Menschen vertrauen / Benedek Molnar @ Kunst im Karner - St. Othmar
Gott vertrauen - Menschen vertrauen / Benedek Molnar mit Familie und Freunden @ Kunst im Karner - St. Othmar
Gott vertrauen - Menschen vertrauen / Benedek Molnar & Andrea Schubert @ Kunst im Karner - St. Othmar Andrea Schubert, die Benedek Molnar und seine Familie schon 18 Jahre kennt, bat im Anschluss an die Veranstaltung um Spenden für die weitere medizinische Behandlung. Der Verein "Kunst im Karner" hat diese Summe noch zusätzlich aufgestockt.

(Text & Fotos ds & js)

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30. September 2007
"Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht …"
Dompropst Prälat Wilhelm Müller, 
Meditation über das
 Gottvertrauen

Wilhelm Müller  @ stephanscom.at

 

Einen würdigen Abschluss fand die Ausstellung GOTT-VERTRAUEN mit dem Meditationstext von Dompropst Prälat Wilhelm Müller. Mit klaren, einprägsamen Worten und aus dem Leben gegriffenen Beispielen wurde das Wesentliche des Glaubens und damit des "Gott-vertrauen-Könnens" dargelegt, aber auch Gründe des (Ver-)Zweifelns angeführt. Mit dem tröstenden und gleichzeitig bekennenden Schlusssatz aus Bruckners Te Deum "In te, Domine, speravi, non confundar in aeternum" beendete Dompropst Müller seine Gedanken zum Thema Gottvertrauen. Seine Worte im Zusammenklang mit Karoline Schodterers Bilderzyklus schufen eine sehr eindringliche Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen konnte, und entließen die zahlreich erschienenen Zuhörer gestärkt und gottvertraut.
(Text & Fotos df & as)
Wilhelm Müller - Meditation über das Gottvertrauen @ Kunst im Karner - St. Othmar
Wilhelm Müller - Meditation über das Gottvertrauen @ Kunst im Karner - St. Othmar


 
Hier der Originaltext
von Dompropst Wilhelm Müller
 
Meditation über das Gottvertrauen
 
auf einer eigener Seite

 

Wilhelm Müller - Meditation über das Gottvertrauen @ Kunst im Karner - St. Othmar

Bilder von der Finissage:

Wilhelm Müller - Meditation über das Gottvertrauen @ Kunst im Karner - St. Othmar Wilhelm Müller - Meditation über das Gottvertrauen @ Kunst im Karner - St. Othmar
Wilhelm Müller - Meditation über das Gottvertrauen @ Kunst im Karner - St. Othmar Wilhelm Müller - Meditation über das Gottvertrauen @ Kunst im Karner - St. Othmar
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