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      12. September 2014 
      Vernissage
      Begrüßung: Doris 
      Reiser 
      
        
      Eröffnung VizeBgm 
      Ferdinand Rubel 
      
        
      Einführung:  
      Günther Oberhollenzer 
      
        
      
            
      
            
      Musik: 
      Stefan Heckel 
      
        
      
            
      
            
      
        
      
            
              
      Vizebürgermeister Ferdinand Rubel & 
      Pfarrer Richard Posch 
      
        Günther Oberhollenzer 
      & Michael Kos vor der Vernissage im Karner 
      
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          Nach der Eröffnung der Ausstellung durch 
          Vizebürgermeister KR Ferdinand Rubel, der auch zugleich 
          Patronatskommissär der Gemeinde ist und die wechselhafte Geschichte 
          der Mödlinger Pfarre, auch in pekunieärer Weise, zum Ausdruck brachte, 
          wurde das Publikum in den Karner gebeten. Die Installation von Michael 
          Kos beeindruckte nicht nur durch die Christusdarstellung, die auf 
          einer Slackline zu schweben scheint, sondern auch durch die Windstöße, 
          die - durch eine Windmaschine erzeugt – den Raum in eigenartiger Weise 
          belebten. Stefan Heckel spielte mit seinem Akkordeon zuerst mit der 
          Windmaschine, später auch gegen sie an und umtänzelte mit seinem 
          Instrument quasi die Installation. Diese sehr dichte und bewegte 
          Atmosphäre versetzte die Besucher in die richtige Aufnahmebereitschaft 
          für die einführenden Worte von Günther Oberhollenzer, der schon 
          längere Zeit Michael Kos und sein künstlerisches Schaffen begleitet. 
          Er wies darauf hin, dass Kos immer wieder überraschend für ihn Objekte 
          neu verknüpft und so Assoziationen aufkommen lässt, die mit der 
          ursprünglichen Bedeutung der Dinge wenig zu tun haben, diese aber 
          trotzdem auch präsent sind. Bei wunderschönem Herbstwetter klang die 
          Vernissage am Kirchenplatz aus, als bereits die ersten Besucher für 
          die Filmvorführung des Rahmenprogramms einen Blick in den Karner 
          machten und sich mit der Installation auf den Film einstimmten. | 
           
        
          
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          Eröffnungsrede von Günther Oberhollenzer
          (Essl Museum) | 
           
        
          
           Es 
          ist mir eine Freude, einige Worte zur der Installation „balanceAKT“ 
          von Michael Kos sagen zu dürfen. Vielen Dank für die Einladung!  
          Ich schätze den Karner in Mödling als Ausstellungsort, als Ort der 
          Begegnung und Diskussion. Doris Reiser hat auch dieses Mal mit viel 
          Leidenschaft und Idealismus Beeindruckendes auf die Beine gestellt hat 
          – mit dieser Ausstellung, mit dem umfangreichen Rahmenprogramm.  
          Viele Künstlerinnen und Künstler haben schon den Karner bespielt. Es 
          war und ist jedes Mal eine große Herausforderung, denn eine romanische 
          Kapelle ist natürlich ein ganz besonderer Ort. Es ist ein Unterschied, 
          ob wir eine zeitgenössische Kunstausstellung in einem Museum, in einer 
          Galerie, in einem weißen, neutralen Raum besuchen, oder aber hier, an 
          einem religiös und geschichtlich aufgeladenen Ort – einem Ort auch, 
          dem mit Respekt und nötigem Feingefühl begegnet werden sollte. Doch 
          genau das ist das Spannende am Projekt „Kunst im Karner“. Es ist 
          dieser besondere Raum – und damit verbunden der reizvolle, nicht 
          einfache Versuch, zeitgenössische Kunst in Dialog mit religiösen 
          Themen zu bringen, eine Brücke zwischen Kunst und Kirche zu bauen. 
          
           Heute 
          sehen wir Arbeiten von Michael Kos unter dem schönen Titel „balanceAKT“. 
          Ich begleite die Arbeiten von Kos seit einigen Jahren, und bin jedes 
          Mal aufs Neue überrascht, wie vielfältig und facettenreich er sich 
          seinen künstlerischen Themen nähert. In der zu sehenden Arbeit ist der 
          Künstler – und das macht sicher eine ihrer Stärken aus – auf den Raum 
          eingegangen. Es ist eine Installation, die in dieser Form auch nur 
          hier „funktioniert“, die man nicht ohne weiteres irgendwo andere 
          genauso zeigen könnte. „Der Raum hat auf diese Arbeit gewartet“, 
          erzählt Kos. 
          Was sehen wir? Auf einer klassischen Slackline balanciert eine 
          Christusfigur. Eine Slackline ist ein breites Band, das z.B. zwischen 
          zwei Bäumen gespannt wird (oder, die extreme Variante, im Hochgebirge 
          zwischen zwei Felsen), und der Slackliner versucht, über das Band zu 
          gehen, die Balance zu halten. Hier hingegen sehen wir eine 
          Christusfigur. Der lebensgroße Corpus ist weiß bemalt und in seiner 
          Form traditionell geschnitzt, aber das Kreuz fehlt und auch die 
          Wundmale. So bekommt die Geste der Hände und Arme eine ganz neue 
          Bedeutung und erinnert tatsächlich an jemanden, der versucht, das 
          Gleichgewicht zu halten.  | 
           
        
          
           Der 
          Corpus Christi und das Kreuz sind Symbole, die wie kam andere in 
          unserer Kultur und Geschichte verankert sind. Das Kreuz ist das 
          Hauptsinnzeichen des Christentums. „Man komme“, so Kos, „als Künstler 
          an diesem Zeichen nicht vorbei, man müsse sich mit ihm beschäftigen, 
          sich auch daran reiben.“ Schon in seinen sogenannten 
          „Körperkreuzungen“ von 2012 splittert der Künstler das Kreuz als auch 
          den Corpus auf und setzt die Teile ähnlich einer Metamorphose in 
          überraschenden Konstellationen neu zusammen. Kos lässt dadurch eine 
          neue, originäre Körperlichkeit entstehen und hinterfragt damit – wie 
          auch bei der Arbeit im Karner – den tradierten skulpturalen Charakter 
          des Kreuzes. Der Künstler nimmt hier das Achsenkreuz weg und fügt eine 
          andere Achse, eine Gleichgewichtsachse hinzu. Durch diesen Eingriff 
          verändert sich die Skulptur in seinem Sinngehalt. Einerseits sehen wir 
          noch den gekreuzigten Christus, anderseits sehen wir aber auch etwas 
          anderes, Neues...  
          Das ist ein Kunstgriff, denn Kos immer wieder anwendet: er 
          transformiert vorgefundene Objekte und verändert damit auch seine 
          Bedeutung. So hat er z.B. Steine, ganz normale Findlinge, mit 
          Gummiseilen vernäht oder sie mit Antennen und Kabeln versehen und 
          ihnen dadurch eine unheimlich technoiden oder auch rätselhaft 
          organischen Charakter verliehen.  | 
           
        
          
           Zurück 
          zur Christusfigur. Durch die Transformation fordert Kos uns auf, 
          genauer hinsehen: Gerade durch die Veränderung des Kreuzes, werden wir 
          uns dessen ursprünglichen Aussehens wieder stärker bewusst. Wie zeigen 
          wir Menschen die christliche Figur, in welcher figurativen Form, mit 
          welcher Körpersprache? Wie wird der Körper, der Akt dafür benutzt? 
          Oder, noch tiefer gehend: Wie hat sich die Darstellung des Kreuzes im 
          Laufe der Zeit verändert: vom Christus als König in der Romanik über 
          den leidenden, Empathie hervorrufenden Christus in der Gotik bis zu 
          den vielfältigen Christusdarstellungen in der heutigen Zeit?  
           Auch 
          der Tabernakel wird transformiert: Anstelle eines Tabernakels sehen 
          wird einen Tresor, die darin aufbewahrten Hostien erinnern an 
          Geldmünzen. Sie sind mit der Zahl 1 und dem Satz „Geld ist die soziale 
          Transsubstanz“ bedruckt. Das Geld als neue Religion?  
          „Transsubstanz“ meint das Transformieren einer leiblichen Substanz in 
          eine andere. Das Geld, so Kos, ist in seiner Rolle als Tausch- und 
          Zahlungsmittel einem ständigen Wandel ausgesetzt. Geld ist im 
          Idealfall ausgleichend: Ware wird für einen festgelegten Geldbetrag 
          getauscht bzw. verkauft. Doch das Geldsystem gerät zunehmend aus den 
          Fugen. Das Geld wird selbst zur Ware, es vermehrt sich, ohne dass nach 
          einer Leistung gefragt wird, es vermehrt sich durch Scheingeschäfte, 
          Scheininvestitionen und -immobilien. Man lässt „das Geld für sich 
          arbeiten“. Doch auf Kosten von wem? Dann aber platzt die 
          Spekulationsblase. Die Welt scheint aus dem Gleichgewicht – und das 
          betrifft nicht nur den Kapitalmarkt. | 
           
        
          
           Damit 
          verwebt Kos in seiner Installation religiöse Symbolik mit 
          gesellschaftssozialen Fragen. Der balancierende Christus steht für das 
          Gleichgewicht in unserer Gesellschaft – oder vielmehr, er warnt vor 
          dem Verlust dieses Gleichgewichtes, vor der Ungleichheit der 
          Verteilung der Güter in unserer Welt, in der wenigen viel gehört und 
          vielen wenig. Dieser Christus ist aber in noch so vielerlei Hinsicht 
          interpretierbar: wir können darin auch schwankende Werte sehen, eine 
          Zeit des Wandels, in der viele Sicherheiten brüchig werden... 
          Natürlich muss man auch an die Gerechtigkeit denken. Denn 
          Gleichgewicht bzw. Ungleichgewicht führt unweigerlich zur Frage nach 
          der Gerechtigkeit, und zur Frage, ob unser Anspruch, dass alle 
          Menschen gleich sind, letztendlich nur ein leeres Versprechen ist. 
          Eine Frage, die nicht zuletzt aufgrund der jüngsten Ereignisse, nicht 
          laut genug gestellt werden kann.  
           Die 
          Installation wirkt sehr fragil, es scheint sehr anstrengend zu sein, 
          das Gleichgewicht zu halten. Zusätzlich ist im Ausstellungsraum ein 
          leichter Wind zu spüren, verursacht von einer Windmaschine. Kos war es 
          wichtig, neben statischen Objekten auch ein dynamisches, immaterielles 
          Element zuzulassen – ein Element, das den Corpus in leichte, kaum 
          sichtbare Schwingungen versetzt.  | 
           
        
          
            
          „Ein Wind kommt auf“: ein Zeichen, das wir aus der Bibel her kennen. 
          So wird etwa das Kommen des Heiligen Geistes gerne als Wind und Atem 
          beschrieben. In der Apostelgeschichte, Kapitel 2,2/3 heißt es (das 
          Pfingstwunder): „Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie 
          von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie 
          saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer. ...“ In 
          der Ausstellung bringt der Wind dagegen Unruhe in das Geschehen. 
          Michael Kos bespielt einen kirchlichen Raum, der nicht mehr für die 
          religiöse Zwecke genützt wird und transformiert christliche Symbole in 
          einen zeitgenössischen Kontext. Gleichzeitig aber reflektiert er auch 
          wichtige Themen der Kirche, etwa die Ungleichheit zwischen Arm und 
          Reich. 
          Natürlich, bei Projekten dieser Art gibt es von künstlerischer wie 
          kirchlicher Seite immer wieder Vorbehalte. Einerseits die Sorge, dass 
          die künstlerische Autonomie beschnitten wird, andererseits, dass die 
          Kunst sich religionskritisch äußert. Doch es kann, wie hier wunderbar 
          zu sehen ist, zu einem gewinnbringenden Dialog zwischen Kunst und 
          Religion kommen. Das gelingt, wenn man sich gegenseitig respektiert 
          und einfach versucht, neugierig aufeinander zu sein. Seien wir 
          neugierig! 
          Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Betrachten und Nachdenken! 
          Günther Oberhollenzer | 
           
        
          
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           nach 
          oben  | 
          
           (Text: dr & Günther Oberhollenzer, Fotos:gm 
          & Michael Kos)  | 
         
       
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      12. September 
      2015 
      „Der große Crash - Margin Call“ 
         
      mit 
      Wolfgang Ritzberger 
      
        
        
       
        
          | Als Gymnasiast war 
          Wolfgang Ritzberger schon freier Mitarbeiter des ORF, danach Redakteur 
          und Moderator bei Ö3, in der Wissenschafts-redaktion 
          des Hörfunks, beim Kinderfunk und beim Familienfunk von Radio Wien. | 
         
        
          | Ab 1984 aktueller 
          Dienst des Landesstudios Nieder-österreich als 
          ständiger, freier Mitarbeiter (Hörfunk u. Fernsehen als Reporter, 
          Redakteur, Chef vom Dienst, Moderator und Regisseur in fast allen 
          Formen der aktuellen Berichterstattung). | 
         
        
          | Ab 1991 angestellt in 
          der »ZIB 2« (mitverantwortlich für die Gestaltung der »ZIB 2« und den 
          Aufbau der in die »ZIB 2« integrierten Diskussionssendung »Der runde 
          Tisch«). | 
         
        
          | 1993 Präsenzdienst als 
          Leistungssportler in der »Heeres Sport- und Nahkampfschule« (Ritzberger 
          war Mitglied der öster-reichischen Nationalmann-schaft 
          im Säbelfechten, Staatsmeister, WM-Teilnehmer, Trainer-ausbildung, 
          1995 beendete er seine sportliche Laufbahn). | 
         
        
          | 
          1995 bis 1996 
          Gesellschafter einer Werbe- u. Kommunikationsagentur. | 
         
        
          | 1996, nach Beendigung 
          einer Bildungskarenz und des Präsenzdienstes, machte der ORF 
          Ritzberger das Angebot, ihn aus seinem Dienstvertrag, abgeschlossen 
          nach der alten »Freien Betriebsverein-barung«, 
          auszukaufen. Nach kurzer Bedenkzeit nimmt er das Angebot an, um sich 
          selbstständig zu machen | 
         
        
          | Ab 1996 freier 
          Regisseur und Autor (Werbespots und Industriefilme, Veranstaltungen), 
          Kabarettist (4 Programme als „Theuer & Schlächt“ gemeinsam mit Guido 
          Mancusi (www.mancusi.at) und Buchautor („Die Beiseln der Wiener“). | 
         
        
          | 2000 Gründung der 
          eigenen Produktionsfirma »RitzlFilm« | 
         
        
          | 
          Quelle: 
          www.ritzfilm.at | 
         
       
       | 
  
      
      
        
          | 
           Filmabend: The margin call" 
          (Der große Crash) 
          2001, R: Jeffrey Chandor - 
          
          deutscher Trailer hier  | 
         
        
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           Der 
          Film wurde von etlichen Kritikern als der bis jetzt beste Beitrag des 
          fiktionalen Kinos zum Thema Finanzkrise bezeichnet. Regisseur und 
          Drehbuchautor Jeffrey Chandor hat dabei sicher auch auf die 
          Erfahrungen seines Vaters, der als Börsenmakler arbeitet, zurück 
          gegriffen. Chandor schildert den Ausbruch der Finanzkrise in einer 
          fiktiven, international tätigen Investmentbank in New York. In weniger 
          als 36 Stunden entscheidet sich nicht nur das Schicksal der Bank, 
          sondern auch das von tausenden Menschen und streng genommen der 
          Finanzwirtschaft selbst. Ein junger Mitarbeiter entdeckt dass die Bank 
          in Wahrheit Pleite ist, weil sie eine Menge wertloser, in den Bücher 
          aber überbewerteter, Immobilieninvestments hält. In der Nacht noch 
          wird der Vorstand einberufen und beschließt, die wertlosen Papier 
          koste es was es wolle am nächsten Morgen auf den Markt zu werfen. Die 
          Konsequenzen, ein Crash des Marktes und der Verlust der 
          Glaubwürdigkeit der involvierten Händler, nimmt der Vorstand in Kauf. 
          Gegen Ende des Filmes wird erkennbar, dass der Vorstandsvorsitzende 
          damit sogar noch Geld verdient hat.  | 
         
        
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           Produziert 
          wurde der Film von Open Doors Pictures, der Produktionsfirma des 
          Schauspielers Zachary Quinto, der als Mr. Spock in den Star Trek Spin 
          Offs von J.J. Abrahams in den letzten Jahren bekannt wurde. Quinto 
          spielt auch an der Seite von Stars wie Kevin Spacey, Paul Bettany, 
          Demi Moore, Stanley Tucci und Jeremy Ironside den jungen 
          Wissenschafter, der das Desaster entdeckt. Die Figur des 
          Vorstandsvorsitzenden, den Jeremy Ironside darstellt, ist dem CEO und 
          Chairman Richard Fuld nachempfunden - dem letzten Chef der Lehman 
          Brothers, die als Auslöser der Krise gelten und schließlich in Konkurs 
          gingen. Der damalige Finanzminister der USA war der 
           ehem. 
          CEO von Morgan Stanley (dem großen Konkurrenten der Lehman Brothers), 
          die ihn den gleichen Schwierigkeiten steckten und sozusagen vom Staat 
          gerettet wurden. Der Film hatte in den USA keinen großen Erfolg beim 
          Publikum: ca. 2,5 Millionen Dollar Herstellungskosten stehen Box 
          Office Einnahmen von knapp 3,5 Millionen gegenüber. Weltweit spielte 
          der Film allerdings mehr als 14 Millionen Dollar ein, was für die
          Produktionsfirma am Ende doch einen kleinen 
          Gewinn bedeutete (nur ca. 25% der Einspielergebnisse bekommt die 
          Produktionsfirma, weitere 25% bekommt in der Regel der 
         Verleih 
          und 50%, also die Hälfte der Einnahmen, das Lichtspieltheater). Der 
          Grund dafür ist wahrscheinlich in der Tatsache zu suchen, dass den 
          US-Amerikanern das Thema zu heikel und außerdem unangenehm ist. Die 
          USA ruhen seit ihrer Gründung nicht auf ideologischen Ideen sondern 
          auf den Säulen des Dollars (die Gründer der USA 
          konnten etliche Bundesstaaten nur zum Mitmachen überzeugen, weil sie 
          deren Schulden aus dem Unabhängigkeitskrieg übernahmen und 
          gleichzeitig die Notenpresse anwarfen), auch Hollywood gehört zum Teil 
          Investmentfonds, Holdings und Banken, da kommt die Beschäftigung mit 
          einem solchen Thema nicht so gut an. Trotzdem wurde der Film für den 
          Oscar für das beste Drehbuch nominiert und in Berlin für den Goldenen 
          Löwen.  | 
         
        
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           Insgesamt hat der Film vor allem in den 
          USA 6 Preise gewonnen, vor allem Kritikerpreise und Indipendent Awards. 
          Offiziell wird es nicht bestätigt, aber ein Großteil der Schauspieler 
          sollen auf ihre Gage verzichtet, im Gegenteil, sogar in den Film 
          investiert haben. Regisseur Chandor hat damit jedenfalls ein 
          beachtliches Debüt zu Stande gebracht, auch sein zweiter Film "All is 
          lost", mit Robert Redford als einsamen Segler auf einer havarierten 
          Segelyacht mitten auf dem Pazifik, wurde für einen Oscar und zwei 
          Golden Globes nominiert."  | 
         
        
          
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           (Text: wr, Fotos:gm)  | 
         
       
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      13. September
      2015 
      Künstlergespräch mit
      
      Michael Kos 
      
        
      
        
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      Künstlergespräch mit
      Michael Kos  | 
         
        
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           Das 
          Gespräch mit Michael Kos im Karner gestaltete sich sehr locker und 
          entspannt. Nach einer kurzen Einführung über seinen künstlerischen 
          Werdegang und die unterschiedlichen Medien, die er als Ausdrucksform 
          anwendet, kam Kos schnell auf die Installation im Karner zu sprechen 
          und dies blieb auch Hauptthema der sich entfaltenden Diskussion mit 
          den Zuhörern. Es wurde von unterschiedlichen Assoziationen berichtet, 
          welche z.B. die Christusfigur auf der Slackline hervorruft. Auf die 
          Frage, was denn nun die eigentliche Intention der Installation sei, 
          ließ Kos durchblicken, dass er sich selbst nie ganz festlege, denn das 
          würde seine Gestaltung zu sehr einengen und begrenzen. Dem Betrachter 
          solle ein großes Spektrum an Interpretationsmöglichkeiten bleiben, 
          ohne dass vom Künstler alles vorgedacht worden wäre.  | 
         
        
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           Wie 
          man als Bildhauer, der ursprünglich mit Holz und Stein gearbeitet hat, 
          überhaupt zu Installationen oder Aktionen im öffentlichen Raum komme, 
          beantwortete Kos einfach: wenn die direkte Reaktion und Interaktion 
          mit dem Publikum entscheidend für den Künstler wird, muss er sozusagen 
          selbst in Kontakt mit dem Publikum treten und nicht nur über seine 
          Kunstwerke. Das kann durch akut auftretende Themen passieren oder auch 
          durch Fragestellungen, die den Künstler bereits längere Zeit 
          beschäftigen. Das Thema der Transsubstanz z.B. hat ihn seit seiner 
          Kindheit beschäftigt, da die Wandlung bei der Eucharistiefeier in der 
          Katholischen Liturgie immer Fragen für ihn offen ließ. Dieses Thema 
          wird auch bei der Ausstellung im Karner aufgegriffen und z.B. durch 
          die farbige Übereinstimmung von geschnitztem 
          Corpus und bedruckten Oblaten ausgedrückt. Ist das genug Anspielung 
          auf die Austauschbarkeit oder gehört hier noch mehr 
           Hintergrundwissen 
          dazu? Diese Frage stellte sich, nachdem klar wurde, dass viele 
          Betrachter der Installation sehr gelassen mit der eigentlich auch 
          blasphemisch zu verstehenden Assoziation umzugehen scheinen. Überhaupt 
          scheint die breite christlich-kulturelle Tradition in unserer 
          Gesellschaft vehement von Generation zu Generation immer mehr verloren 
          zu gehen, sodass früher eindeutig verständliche Anspielungen heute oft 
          ins Leere gehen.  
          Auf die Frage, welche Medien vielleicht in Zukunft für ihn interessant 
          werden könnten, meinte Kos, dass sicher noch nicht alles ausgereizt 
          sei und noch einige Überraschungen auf ihn selbst und das Publikum 
          zukommen werden.  | 
         
        
          
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           (Text: dr, Fotos:gm)  | 
         
       
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       18. September
      2015 
      „Der Weg in die Krise: Lassen Sie Ihr Geld arbeiten!“ 
      Stephan Schulmeister 
      
        
      Begrüßung durch Pfarrer Klaus Heine 
      
              
      
        
      
        
      
      Stephan Schulmeister 
      
              
      
        
          
            Stephan Schulmeister war Gastprofessor bzw. Visiting Scholar an mehreren internationalen 
            Instituten, wie zum Beispiel der New York University und der 
            University of New Hampshire. 
            Schulmeister übt in seinen zahlreichen Publikationen unter 
            anderem eine dezidierte Kritik am Neoliberalismus (den er als 
            „Marktreligiosität“ bezeichnet) und fordert 
            Alternativvorschläge wie einen gesamteuropäischen New Deal. 
            Quelle: Wikipedia | 
         
       
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             „Der Weg in die Krise: Lassen Sie Ihr Geld arbeiten!“  | 
             
          
            
            Nach einer Besichtigung der Installation im Karner 
            durch Dr. Stephan Schulmeister und das zahlreich erschienene 
            Publikum, fand die eigentliche Veranstaltung in der 
            Wochentagskapelle der gleich gegenüberliegenden St. Othmarskirche 
            statt, da durch die Installation im Karner nicht ausreichend Platz 
            war. Dr. Klaus Heine begrüßte den Vortragenden und stellte die 
            beeindruckend lange Liste der Publikationen und Vorträge an den 
            Beginn. Stephan Schulmeister, der manchen als Vordenker und anderen 
            als „schwarzes Schaf“ der österreichischen Ökonomenszene gilt, ging 
            gleich zum Kernpunkt seines Vortragsthemas über, den Beginn der nun 
            schon relativ lange anhaltenden weltweiten Wirtschaftskrise. Er 
            verortete diesen Zeitpunkt in das Jahr 1971 mit der Entkoppelung des 
            fixen Wechselkurses des US Dollars und der anderen Leitwährungen. 
            Bis dahin war ein stetiges Wirtschaftswachstum und mehr oder minder 
            Vollbeschäftigung in Europa selbst unter Berücksichtigung der 
            schwächeren Regionen zu verzeichnen. Auf Grund der sehr starken 
            Gewerkschaften kam es damals allerdings nicht zu den rückblickend 
            notwendig gewesenen Investitionen in z.B. umweltverträgliche 
            Technologien. Anhand einiger Grafiken erklärte Schulmeister in 
            anschaulicher Weise den Zusammenhang dieses Ereignisses mit den 
            darauffolgenden wirtschaftlichen Entwicklungen: durch den 
            zunehmenden Kursverlust des Dollars kam es zu Währungsspekulationen 
            und erhöhten Spekulationen auf dem Rohstoffsektor und nach und nach 
            zu einer Verschiebung der Investitionen von der Realwirtschaft hin 
            zur reinen Finanzwirtschaft, da in den zunehmend kurzfristigeren 
            Börsenspekulationen eine weitaus größere Gewinnspanne zu 
            erwirtschaften war als durch Investitionen in der Realwirtschaft. 
            Damit verschob sich das ursprüngliche Gleichgewicht aus real 
            erwirtschafteten Gewinnen und Aktienkursen immer mehr ins Fiktive 
            und es kam zu massiven Überbewertungen von Derivaten und Hedgefonds, 
            die nur auf Kursschwankungsspekulationen beruhen. Die bekannten 
            Crashs von 2008 und andere Krisen sind somit Ausdruck des immer 
            weiteren Auseinanderdriftens von realen Wirtschaftsleistungen und 
            Börsenbewertungen. Der heute oft nur mehr computergesteuerte 
            Börsehandel mit An- und Verkauf innerhalb von Nanosekunden reagiert 
            auf die kleinsten Verschiebungen und verstärkt somit Auf- oder 
            Abwärtsbewegungen der Kurse sofort und massiv. Als Folge der 
            Kursverfälle kam es in Europa zu massiver Sparpolitik, die aber 
            weitere Investitionen in der Realwirtschaft immer mehr unterdrückt 
            und zu steigender Arbeitslosigkeit bzw. Lohndumping führt, 
            interessanterweise ohne nennenswerte Gegenwehr der Gewerkschaften, 
            wie das immer in Krisenzeiten zu verzeichnen ist. 
            Als Lösung schlägt Schulmeister eine Abkehr von dieser Sparpolitik 
            und eine Art New Deal für Europa vor, d.h. Investitionen und 
            Beschäftigungsprogramme wie unter Roosevelt in der 
            Zwischenkriegszeit in den USA, der sich unabhängig von der Meinung 
            der meisten Ökonomen eher auf seinen Hausverstand verließ und den 
            Menschen Hoffnung auf einen Wirtschaftsaufschwung gab, der in der 
            Folge auch eintrat. Schulmeister fordert generell eine Abkoppelung 
            vom Diktat des freien Marktes, der jede freie Entscheidung scheinbar 
            von vornherein unmöglich macht, da „ der Markt alles regelt“ und 
            eine unkomplizierte Herangehensweise und Reaktion auf die jeweils 
            akuten Probleme. 
              
            Die anschließende Diskussion war sehr intensiv und ausführlich und 
            führte auch zu Anfragen bezüglich der momentanen 
            Flüchtlingsproblematik und deren wirtschaftlichen Auswirkungen. | 
            
             
        
            
              
            
              
            
              
            
              
            
              
            
              
            
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             (Text:  Fotos: gm)  | 
           
           
        
       
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      20. September 2015 
      Texte zum Nachdenken: 
      „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“ 
      
      Pfarrer Richard Posch & Klaus Heine 
      
        
      
        
      
        
      
        
      
        
          
      
            
              
      
        
          Lk 16, 1-13 
          Das Gleichnis  
          vom klugen Verwalter 
          1 Jesus sagte zu den Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. 
          Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen. 
          2 Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? 
          Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein 
          Verwalter sein. 
          3 Da überlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung. 
          Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht, und zu 
          betteln schäme ich mich. 
          4 Doch - ich weiß, was ich tun muss, damit mich die Leute in ihre 
          Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin. 
          5 Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu 
          sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn 
          schuldig? 
          6 Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen 
          Schuldschein, setz dich gleich hin und schreib «fünfzig».1 
          7 Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der 
          antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen 
          Schuldschein und schreib «achtzig».2 
          8 Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters und 
          sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger 
          als die Kinder des Lichtes.  | 
         
       
      
        
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          Mt 25, 14-30 
          Das Gleichnis vom anvertrauten Geld 
          14 Es ist wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine 
          Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. 
          15 Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, 
          wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste 
          er ab. Sofort1 
          16 begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu 
          wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu. 
          17 Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. 
          18 Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein 
          Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn. 
          19 Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern 
          Rechenschaft zu verlangen. 
          20 Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf 
          weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, 
          ich habe noch fünf dazu gewonnen. 
          21 Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer 
          Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir 
          eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines 
          Herrn! 
          22 Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: 
          Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei 
          dazu gewonnen. 
          23 Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer 
          Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir 
          eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines 
          Herrn! 
          24 Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, 
          und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du 
          erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut 
          hast; 
          25 weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. 
          Hier hast du es wieder. 
          26 Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! 
          Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und 
          sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. 
          27 Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte 
          ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. 
          28 Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn 
          Talente hat! 
          29 Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer 
          aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. 
          30 Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! 
          Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen. | 
         
       
      Pfarrer Richard Posch 
      &  Pfarrer i.R. Klaus Heine 
      
        
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            | 
             Texte zum 
            Nachdenken: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“  | 
             
          
            | 
             
            
             Wie 
            bei jeder Ausstellung bei KUNST IM KARNER wird das Kunstwerk als 
            Impulsgeber für verschiedene Veranstaltungen im Rahmenprogramm 
            genutzt. Jedes Mal ist auch ein spiritueller Abend dabei. Die 
            Installation von Michael Kos rückt das Thema Balance stark in 
            Richtung wirtschaftliches und soziales Gleichgewicht und den Umgang 
            der Christen mit diesen Fragen. Klaus Heine und Richard Posch 
            behandelten mit ausgewählten Stellen des Neuen Testaments die 
            Stellung Jesu zum Thema „Geld“ und versuchten eine klare Linie und 
            damit „Anleitung“ zum richtigen Umgang damit herauszufiltern. Es 
            zeigte sich, dass trotz Jahrhunderte langer Exegese immer noch 
            Fragen der Auslegung offen bleiben wie z.B. im 
            Lukas-Evangelium  unterschiedliche 
            Auslegungen möglich sind. Aufgelockert wurden die teils sehr 
            nachdenklich stimmenden Texte durch bekannte Musikstücke, die alle 
            im Titel „money“ beinhalten.  | 
             
          
            | 
             
            Pfarrer i.R. 
            Klaus Heine: Geld oder Gott  | 
             
          
            | 
             
             Unter 
            diesem Titel hat der frühere Wiener systematische Theologe Falk 
            Wagner schon 1985 eine Untersuchung „zur Geldbestimmtheit der 
            kulturellen und religiösen Lebenswelt“ vorgelegt. Er schreibt im 
            Vorwort: „Gott – das Absolute – ist zu jeder Zeit gegenwärtig: es 
            fragt sich nur in welcher Gestalt. Unter den Bedingungen der 
            modernen, ökonomisch bestimmten Gesellschaft tritt das Geld seine 
            Karriere als alles bestimmende Wirklichkeit an. Damit löst es die 
            Funktion des Gottesgedankens in der Gestalt eines Geld-Pantheismus 
            ab…“ Die weitgehende Verdrängung dieser Realität in der Theologie 
            ändert nichts an der Tatsache: „Der Pantheismus des Geldes hält dann 
            auch dort Einzug, wo man sich zugute hält, zwischen Gott und Abgott, 
            Gott und Welt, Religion und Aberglaube unterscheiden zu können.“ 
            Wagner bringt damit auf den Begriff, was das Sprichwort „Geld 
            regiert die Welt“ feststellt, und in Goethes „Faust“ Gretchen beim 
            Betrachten des Schmuckes, den ihr Mephistopheles (!) in die Kammer 
            gebracht hat, resignierend bemerkt: „Nach Golde drängt, am Golde 
            hängt doch alles. Ach, wir Armen!“ Wie kommt es zu dieser 
            Entwicklung, dass das Geld zur alles bestimmenden Macht wird und 
            geradezu göttlichen Charakter gewinnt? Es ist doch eigentlich ein 
            praktisches Tauschmittel für das wirtschaftliche, gesellschaftliche 
            und kulturelle Leben. Ob Muscheln, Silber oder Gold – wertvolle 
            symbolische Mittel heben den primitiven Tauschhandel auf ein höheres 
            Niveau, ermöglichen größere und differenziertere gesellschaftliche 
            Strukturen, können durch weitgespannten Handel Bedürfnisse 
            befriedigen und den allgemeinen Wohlstand erhöhen. Ein Leben in der 
            modernen Weltgesellschaft ohne das Medium Geld erscheint 
            unvorstellbar. Nur in katastrophalen Kriegs- 
            oder Nachkriegszeiten kann der Rückfall in den Tauschhandel 
            erfolgen. Aber auch da baut sich rasch eine Ersatzwährung auf, wenn 
            wir etwa an die „Zigarettenwährung“ im Schwarzhandel nach dem 
            Zweiten Weltkrieg denken. So notwendig und praktisch das 
            Tauschmittel Geld aber auch sein mag, neutral scheint es von Anfang 
            an nicht zu sein. Jesus warnt in der Bergpredigt vor dem Streben 
            nach Reichtum und berührt damit lange vor dem modernen Kapitalismus 
            den wunden Punkt: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, 
            wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen 
            und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder 
            Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und 
            stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz….Niemand 
            kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den 
            anderen lieben, oder er wird an dem einen hängen und den anderen 
            verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Diese harte 
            und klare Alternative gilt auch in der unvergleichlich viel mehr von 
            der Geldwirtschaft bestimmten modernen Welt. Mit Geld kann ich nicht 
            nur Dinge und Leistungen kaufen, sondern auch Macht ausüben, 
            Menschen lenken, und glaube am Ende, alles sei mit Geld machbar. 
            Manche vergessen dabei, dass etwa der Ausdruck „käufliche Liebe“ ein 
            Widerspruch in sich selbst ist. Jesus tadelt im Gleichnis die 
            Dummheit des Bauern, der eine reiche Ernte horten will und doch 
            gegen seinen Tod nichts ausrichten kann. Er lobt einen Verwalter, 
            der sich in moralisch anrüchiger Weise mit dem ungerechten Mammon 
            Freunde macht, indem er auf Kosten seines Herrn Schulden erlässt. 
            
            
             Eine 
            strukturelle Ähnlichkeit von Sakrament und Geld weist auf die 
            Verführungskraft des Letzteren und die befreiende Kraft des Ersteren 
            hin: Beim Hl. bendmahl nehmen wir ein Stück 
            Brot bzw. die Hostie und einen Schluck Wein 
            zu uns. Das sind bescheidene irdische Dinge. Sie gewinnen aber einen 
            ganz besonderen Wert durch die Worte Jesu: Dies ist mein Leib, dies 
            ist mein Blut! Und unseren Glauben daran, dass Christus in der Feier 
            so real präsent bei uns ist mit all seiner vergebenden und heilenden 
            Kraft, wie wir sinnlich Brot und Wein zu uns nehmen. Dies 
            Gedächtnismahl bildet die Verleiblichung des Gottesgeistes immer neu 
            ab und drängt als kultisches Symbol in das alltägliche reale Leben 
            der Gemeinde. Wo dieser Fluss nicht erfolgt, verliert das Sakrament 
            seine Kraft. 
            Auch der Sachwert einer heutigen Geldmünze oder einer Banknote ist 
            minimal. Aber die Ziffernaufschrift und die Garantie der zentralen 
            Bankbehörde und das Vertrauen der Bevölkerung verleihen diesem Geld 
            seinen Wert. Es ist schon faszinierend, wie reale Werte, Häuser, 
            Grundstücke, Autos, Dienstleistungen auf einen Stapel Papierscheine 
            abstrahiert, ja im modernen Geldverkehr auf einige elektronische 
            Impulse „vergeistigt“ werden können. Der Endpunkt dieser Entwicklung 
            wäre erreicht, wenn Münzen und Banknoten überhaupt abgeschafft 
            würden, wie es einige Ökonomen wünschen. Aber Gott Mammon wird ich 
            sein „Sakrament“ nicht nehmen lassen. 
            Die Verführungskraft dieser Abstraktion liegt darin, dass ich diese 
            Vergeistigung wieder rückgängig machen und mir mit einem Haufen Geld 
            eine ganze Welt erschaffen kann. Ist es ein Wunder, dass da die 
            menschliche Gier erwacht? Dass man nicht nur der Armut und 
            existentieller Not entfliehen, sondern über immer unbegrenztere 
            Macht verfügen möchte? Bliebe es beim Geld als bloßem Tauschmittel, 
            um die Lebensbedürfnisse der Menschen in ausgleichender 
            Gerechtigkeit befriedigen zu helfen, könnte man mit ihm viel Gutes 
            tun. Aber das Horten auf Kosten anderer, diese Verführung „Lassen 
            Sie Ihr Geld arbeiten!“ treibt in die Herrschaft des Gottes Mammon 
            und das Nachäffen der Schöpferkraft des dreieinigen Gottes. Es sind 
            zwar nicht mehr Motten und Rost, die die Schätze angreifen, es sind 
            Inflation und hochkomplizierte, oft kriminelle Bankgeschäfte die 
            unsere Ersparnisse anknabbern, aber Jesu Warnung vor der 
            Akkumulation von Kapital besteht nach wie vor. Sein Sakrament kann 
            man essen, und es führt in ein Leben liebevoller Gemeinschaft, in 
            der für Leib und Seele gesorgt wird. Geld kann man nicht essen, und 
            wer es als Mittel zu einsamer Machterweiterung nutzt, verschreibt 
            sich den Gesetzen Mammons. So wird er am Ende nicht die Freiheit 
            gewinnen, sondern zum Sklaven.  | 
             
          
            | 
             
            Pfarrer Richard Posch zum Gleichnis vom 
            klugen Verwalter (Lk 16, 1-13)  | 
             
          
            
            
             Die 
            Geschichte, die Jesus hier erzählt ist als Gegenstück zur Erzählung 
            vom dummen Reichen zu erkennen. Die von der Hauptfigur geplanten 
            Handlungen führen im Fall des reichen Kornbauern dazu, dass Gott ihn 
            als „Narr“ bezeichnet, während die Handlungen des unehrlichen 
            Verwalters diesem das Lob eintragen, „Klug“ gehandelt zu haben. 
            Diese Antithese wird dadurch profiliert, dass der dumme Bauer seine 
            Situation falsch einschätzt, während der Verwalter aus der Lage, in 
            der er sich befindet, die richtigen Konsequenzen zieht und alles 
            tut, damit der „bei Gott reich ist“. Die Erzählung endet offen: 
            Weder wird erzählt, wie der reiche Mann auf die Aktion seines 
            Verwalters reagiert, noch, ob sie erfolgreich war und er nach seiner 
            Entlassung von den Schuldnern seines Herrn auch tatsächlich 
            aufgenommen wird. Innerhalb des zeitlichen Ablaufs der Erzählung 
            werden die Hörer genau in die Situation gestellt, in der der 
            entlassene Verwalter den inneren Monolog spricht und sich fragt, was 
            er tun soll.  
            Obwohl nicht ausdrücklich gefragt wird, ob die gegen den 
            Verwaltererhobenen Anschuldigungen zutreffen oder nicht, setzt der 
            Fortgang der Erzählung voraus, dass der Verwalter davon ausgeht, die 
            Anschuldigungen nicht abwehren zu können. Es ist von „verschwenden“ 
            die Rede und nicht von Unterschlagung. Der Verwalter wird darum auch 
            nur entlassen und nicht bestraft. 
            Die Parabel von einem besonders klugen Verwalter, der alles auf eine 
            Karte setzt, scheint schon früh schwer verständlich gewesen zu sein. 
            Deshalb finden wir im Lukasevangelium eine ganze Reihe von 
            (verschiedenen!) Anwendungen, welche die Christen insgesamt und 
            deren Umgang mit Gütern und mit Reichtum im Blick haben. Das 
            Verhalten des Verwalters wird zunächst als positiv und dann als 
            negativ hingestellt:  
            
             1. 
            Deutung: positive Identifikationsfigur (V. 8a): Erst mit dieser 
            Auslegung der Parabel wird der Verwalter als „unehrlich“ 
            hingestellt. Seine Klugheit, d.h. sein zielbewusstes Handeln, wird 
            aber vom Herrn gelobt. Der Herr ist hier nicht mehr der reiche Mann 
            von Vers 3, sondern der auferstandene Herr der Kirche. Insgesamt ist 
            Vers 8 als eine spätere Regieanweisung für den Erzähler der Parabel 
            zu sehen.  
            2. Deutung: positive Identifikationsfigur (V. 8b): Nahtlos wird eine 
            zweite Auslegung angefügt. Die Jünger („Kinder des Lichts“) werden 
            darin aufgefordert, sich am Verwalter ein Beispiel zu nehmen. Mit 
            beiden Deutungen werden die Zuhörer zum Überdenken ihres 
            (christlichen) Handelns aufgefordert.  
            3. Deutung: positive Identifikationsfigur (V. 9): In dieser und den 
            folgenden Deutungen wird das Augenmerk nun nicht mehr auf den 
            Verwalter, sondern auf den Umgang mit dem Mammon gelegt. „Mammon“ 
            ist ein aramäischer Ausdruck für unredlichen Erwerb und trügerisches 
            Gewinnstreben. In Vers 9 wird eigentlich nur Vers 4 der Parabel 
            aufgegriffen und zum eigenen Lebensende in Beziehung gesetzt. 
            Vermögen wird ausdrücklich als negativ („Mammon der 
            Ungerechtigkeit“) beurteilt. Das Geben von (individuellen) Almosen 
            ist eine Grundvoraussetzung, um im Gericht bestehen zu können.  
            4. Deutung: abschreckendes Beispiel (VV. 10-12): Konträr zu den 
            bisherigen Auslegungen wird der Verwalter jetzt als Negativfolie 
            benutzt. Christen sollen nicht so handeln wie der Verwalter. 
            Zuverlässiges Handeln (in der Gemeinde der Christen) ist die 
            Voraussetzung zum Erlangen des „Lohnes im Himmel“.  
            
             5. 
            Deutung: abschließendes Resümee (V. 13): In den bisherigen Deutungen 
            ging es um die Frage, wie sich ein Christ zum Besitz verhalten soll. 
            In diesem zusammenfassenden Vers wird aber der Besitz insgesamt Gott 
            gegenübergestellt und damit als negativ beurteilt. 
            Wenn wir von der Voraussetzung ausgehen dass „der Herr“ in Vers 8 
            mit Jesus Christus gleichzusetzen ist, der den Verwalter für sein 
            Handeln zunächst lobt, merken wir, dass er sich gleichzeitig von 
            dieser Handlungsweise distanziert. Er stellt die betrügerische 
            Handlungsweise des Verwalters als typisch für diejenigen Menschen 
            dar, die nicht zur Gruppe der intendierten Leser gehören, denn bei 
            ihnen setzt er höhere ethische Standards als selbstverständlich 
            voraus: das kommt zum Ausdruck in der Gegenüberstellung der „Kinder 
            dieser Welt“ mit den „Kindern des Lichts“. Daher können wir die 
            Parabel nicht als eine Aufforderung zum Betrug missverstehen. Der 
            Verwalter wird zu einem Beispiel dafür, wie man aus Geld und Gut 
            einen wirklich nachhaltigen und krisensichern Nutzen ziehen kann: 
            indem man es Anderen zugutekommen lässt und sich dadurch Freunde 
            macht. Aber weil der Verwalter auf den Besitz seines Arbeitgebers 
            zurückgegriffen hat, war er gerade nicht treu, und diesen Aspekt des 
            Handelns sollen sich die Leser nicht zum Vorbild nehmen. | 
             
          
            | 
            Pfarrer Richard Posch 
            zum Gleichnis vom anvertrauten Geld
            (Mt 25, 14-30) | 
             
          
            
            
             Betrachten 
            wir zunächst den Erzählverlauf. Ein Mann, der am besten als 
            Großkaufmann vorzustellen ist, verreist, vermutlich ins Ausland. Er 
            überträgt dreien seiner Sklaven sein Vermögen, ohne ihnen einen 
            besonderen Auftrag zu hinterlassen. Das bedeutet, dass er die Art 
            und Weise, wie sie mit dem Vermögen umgehen, ihnen überlässt. Ein 
            Sklave konnte ein ihm von seinem Herrn übergebenes Gels nutzbringend 
            verwenden. Er war dann in dieser Sache wie sein Herr. Nur gehörte 
            der erzielte Gewinn natürlich nicht ihm, sondern seinem Herrn. Den 
            Sklaven werden beträchtliche Geldsummen hinterlassen, aber nicht 
            jeder erhält den gleichen Betrag. Der Herr kennt seine Sklaven und 
            weiß ihre Tüchtigkeit zu einzuschätzen. 5 Talente sind 30000 Denare 
            (ein Denar ein Tageslohn), 2 und 1 Talent also 12000 und 6000 Denare 
            Sofort nach der Abreise des Herrn macht sich der erste an die 
            Arbeit. Er gewinnt die gleiche unglaubliche Summe hinzu: wie, wird 
            nicht gesagt. Man kann davon ausgehen, dass es vorwiegend durch 
            Anlage bei der Bank geschah. Bankhalter im alten Israel hatten im 
            wesentlichen drei Aufgaben zu erfüllen: Geld zu wechseln, Geld 
            aufzubewahren (ohne Zins) , mit übertragenem Geld Zinsen zu 
            erwirtschaften. Dieser Fall des offenen Depositum ist für unser 
            Gleichnis anzunehmen. Bankhalter und Geldgeber teilten sich den 
            Gewinn. Die Zinsen kamen zwar von selbst, doch sind für den Gewinn 
            eines hohen Betrages die ständige Überwachung des Geldes und wohl 
            auch noch andere geschäftliche Unternehmungen erforderlich. Der 
            zweite Sklave arbeitet ebenso erfolgreich. Der dritte aber vergräbt 
            seine 6000 Denare in der Erde. So verfuhr man immer in Kriesgszeiten, 
            wenn flüssiger Besitz dem Zugriff des Feindes ausgeliefert war. Der 
            dritte Sklave wählt offenbar einen ihm sicher erscheinenden Weg. Wer 
            ein Depositum vergrub, war nach rabbinischem Recht im Fall des 
            Diebstahls von der Haftpflicht befreit. Der nach langer Zeit 
            zurückkehrende Herr hält Abrechnung mit den drei Sklaven. Die beiden 
            Erfolgreichen weisen ihre Gewinne vor. Immerhin erhält der Herr von 
            ihnen 14 Talente zurück. Seine Belohnung begründet er mit ihrer 
            Zuverlässigkeit und Treue. Es stimmt mit rabbinischer Auffassung 
            überein, dass Zuverlässigkeit im Kleinen den Menschen bei Gott groß 
            macht. Sie dürfen eine führende Position im Unternehmen des Herrn 
            empfangen. Die Aufforderung, in die Freude des Herrn einzutreten, 
            macht die Szene transparent im Hinblick auf das messianische 
            Freudenmahl im Reich Gottes. Der dritte wähnte offensichtlich genug 
            getan zu haben. Im fehlte der Mut zum Einsatz. Zur Bestrafung wird 
            er des ihm anvertrauten Talents beraubt. Er sinkt wieder zurück in 
            die Bedeutungslosigkeit. Mt will die „Zwischenzeit“, die Zeit 
            unserer Lebensspanne vor dem Ankunft des Herrn zur selbständigen 
            Größe erheben. Man darf die Hände nicht in den Schoß leben oder mit 
            dem anvertrauten Gut verantwortungslos umgehen. Die Verantwortung in 
            der Welt, die der Gemeinde übertragen ist, wird hier ins Bewusstsein 
            gerufen. Die Differenzierung der Verantwortung aber dürfte er als 
            Hinweis auf unterschiedliche Bedeutung von Gemeindemitgliedern für 
            das Gelingen des Gemeindelebens und die Realisierung der 
            Verantwortung der Christen aufgefasst haben. Aber niemand ist 
            dispensiert. Das Risiko, der Einsatz muss gewagt werden. 
            Zwischenzeit ist auch die Zeit für das verantwortete Risiko, wie es 
            das Geldgeschäft veranschaulicht. Das überantwortete Gut ist 
            Geschenk. Wer ungeteilt Jesus nachfolgt, wer sein Wort hört und tut, 
            kann darauf bauen, dass die Gabe ihn trägt. 
            
            
             Das 
            Gleichnis will aber vor allem einen Blick in das Jenseitige 
            eröffnen, wobei die Darstellungen des negativen Ausgangs 
            anschaulicher ausfallen, als die positiven. Dennoch sollte nicht 
            übersehen werden, wie im Gleichnis auch das Positive zum Zuge kommt: 
            die Freude, das Freudenfest, das Freudenmahl, zu dem der Herr lädt. 
            In seiner Bildrede tritt das Freudenmahl neben die Verheißungen, die 
            die Seligpreisungen der Bergpredigt bekommen (vgl. Mt 5,3-12). Die 
            Wachsamkeit steht im Vordergrund. Wachsam sein heißt, die 
            anvertraute begrenzte Zeit mit den Gaben füllen, die der Herr seinen 
            Jüngern gewährt. Diese Zeit zu verspielen ist das abschreckende 
            Gegenbild, das der träge und zum Risiko nicht bereite Sklave abgibt. 
            Man hat die Parabel als Aufforderung zu Arbeit und Treue verstanden, 
            die als Bedingung für den Eintritt „in die Zahl der Auserwählten“ 
            gewertet seien. Man hat aus ihr die Warnung vor einem Weltverhältnis 
            herausgehört, das aus Furcht vor der Welt jedes Risiko vermeidet und 
            dies mit einer Warnung vor dem Unglauben gleichgestellt. Man hat die 
            Geschichte konkret antipharisäisch gedeutet und dabei im dritten 
            Sklaven pharisäisches Verhalten kritisiert gesehen, das gesetzlich 
            bestimmt ist und mit Gott wie mit einem Geldwechsler umgeht. Man hat 
            die Schriftgelehrten als die Führer des jüdischen Volkes oder das 
            ganze Volk Israel angesprochen sein lassen, denen mit Gottes Wort 
            vieles anvertraut worden sei, und dabei in der Regel den dritten 
            Sklaven in das Rampenlicht gerückt. Jesus erläutert mit dem 
            Gleichnis das Riech Gottes. Er spricht nicht von seiner Parusie 
            sondern von der Zeit, die jetzt noch eingeräumt und durch das Reich 
            Gottes – das erwartete und in seinem Wirken schon erfahrbare – 
            qualifiziert ist. Das Gleichnis wendet sich an alle, die auf seine 
            Botschaft eingehen und sich durch dieses Reich bestimmen lassen. 
            Steht auch das den Menschen gewährte Geschenk im Vordergrund, so ist 
            der mit ihm verbundene Anspruch das eigentliche Anliegen. 
            Entsprechung und Vergeudung, freudiger Einsatz und 
            
             leichtsinniges 
            Verspielen werden einander gegenübergestellt. Beides ist von 
            Bedeutung, wenngleich letzteres mit besonderer Schärfe 
            gekennzeichnet ist. Die Erwähnung von zwei sich bewährenden Sklaven 
            schöpft ihre Berechtigung aus der unterschiedlichen Gabe. Gott wirkt 
            in dieser Welt nicht mit Gleichmacherei, sondern berücksichtigt die 
            Möglichkeiten. Damit kommt keiner zu kurz. Entscheidend ist am Ende 
            die Annahme durch Gott, auf die jeder vertrauen kann, der sich ganz 
            auf das Wort Jesu einlässt und es in sein Leben umzusetzen bemüht 
            ist. Begünstigt die Parabel Leistungsdenken? In einem gewissen Sinne 
            schon, da vor allem der Sklave nicht besteht, der das Talent 
            begraben hat. Dabei darf das Verhältnis des Sklaven zum Herrn nicht 
            außer Acht gelassen werden: jeder lebt von der Gabe des Herrn. Was 
            er erzielt, kann nur in relativem Sinn als sein Erfolg gesehen 
            werden. Was von ihm erwartet wird, ist ein Beteiligt. Und 
            Interessiertsein. Wer sich als Jünger Jesu nicht für das Reich 
            Gottes engagiert, versagt. Wenn man das 
            Herr-Sklave-Verhältnis in der antiken Gesellschaft bedenkt, 
            erscheint der Lohn als Lohn von anderer Art, als Gnadenlohn. Der 
            Herr ist ihn zu zahlen nicht verpflichtet, sondern gewährt 
            großzügige Teilhabe am Eigenen. Aufgerufen ist die Gemeinde in der 
            Zeit zwischen Ostern und Wiederkunft des Herrn. Es ist die Zeit 
            Jesu, insofern es die Zeit ist, in der die Gemeinde im Dienst Jesu – 
            und das heißt: im Dienst an den Menschen – steht. Die Auslegung im 
            Altertum und Mittelalter hat in den Sklaven vorzüglich die 
            Amtsträger der Kirche gesehen, Bischöfe, Priester und jene, welche 
            die Geistesgaben empfingen. Die Talente sind dann vorab die Gabe des 
            Wortes und der Lehre, um andere zu führen und anzuspornen. Luther 
            scheint die Talente auf den glauben und damit die Parabel auf alle 
            bezogen zu haben. Dem dritten Sklaven mangelt es an Glauben. | 
           
          
          | 
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           (Text: kh, rp & dr  , Fotos:gm)  | 
           
           
        
       
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       25. 
      September 2015 
      Claus 
      J. Raidl 
      
        
      
        
      
        
      
        
      
        
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            | 
             Vortrag von 
            Claus J. Raidl:
            „Gewinnstreben und katholische Soziallehre“  | 
             
          
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             Dr.
            Claus Raidl begann
            seinen Vortrag mit der bemerkenswerten 
            Feststellung, dass die katholische Kirche sich nie fundiert mit dem 
            Phänomen „Wirtschaft“ auseinandergesetzt hat, weil ihre Zielgruppe 
            ursprünglich eher aus dem bäuerlichen Umfeld kam. Daher lag 
            wirtschaftliches Denken und damit Gewinnstreben  („Gewinn ist der 
            Motor der Wirtschaft“) außerhalb des Gesichts- und 
            Beschäftigungsfeldes (wohl auch, um nicht in Konflikt mit den 
            Mächtigen zu geraten). Erst sehr spät, nämlich 1891, veröffentlichte 
            Papst Leo XIII  die erste Sozialenzyklika „Rerum novarum“, die stark 
            im Zeitgeist verhaftet Eigentum als mehr oder minder sakrosankt 
            ansah und das Streikrecht, wie es von der damals aufkommenden 
            Arbeiterbewegung eingefordert wurde, völlig ablehnte. Selbst in der 
            zweiten Sozialenzyklika „Quadragesimo anno“ 1931 von Pius XI ist 
            noch immer die Unantastbarkeit des Eigentums oberste Prämisse.  
            
             Dies 
            zeigt ein deutliches Nachhinken des kirchlichen Denkens mit der 
            Realität im wirtschaftlichen Zusammenhang und das ist eigentlich bis 
            heute zu beobachten.  Eine Vordenkerrolle wurde bisher nie 
            eingenommen (übrigens auch nicht in Umweltfragen). Die im 
            Zusammenhang mit dem II. Vatikanischen Konzil unter Johannes XXIII 
            herausgekommene Enzyklika „Mater et magistra“ und selbst die 2009 
            nach einigen Neufassungen erschienene Sozialenzyklika „Caritas in 
            veritate“ von Benedikt XVI ist immer nur als Reaktion auf 
            wirtschaftliche (Fehl-) Entwicklungen zu verstehen.  Raidl erklärte, 
            dass alle Veröffentlichungen der katholischen Kirche niemals als 
            „Bedienungsanleitung“ für richtiges sozialgerechtes wirtschaftliches 
            Handeln zu verstehen seien. Soziales Handeln kommt vielmehr aus 
            einer individuellen Ethik heraus, also einer Werteabwägung, die sich 
            von persönlicher Gewissensbildung ableitet. So hat er für sich 
            selbst z.B. die Entscheidung getroffen, dass es besser ist 
            unwirtschaftliche Betriebsteile zu schließen, um das restliche 
            Unternehmen gewinnbringend weiterführen zu können, als Arbeitsplätze 
            kurzfristig zu erhalten, damit aber den Bestand des gesamten 
            Unternehmens zu gefährden. Weiters  versuchte er die Härte des 
            Arbeitsplatzverlustes insoweit abzufedern, indem Ausgleichszahlungen 
            erfolgten, die über dem rechtlich geforderten Ausmaß lagen.  
            
             Dies 
            gelingt nur, wenn man sich selbst entsprechend in die Lage der 
            Arbeitnehmer hineinversetzen kann.  Eine Politik der maximalen 
            Arbeitsplatzerhaltung, wie es in der Verstaatlichten Industrie v.a. 
            unter Kreisky im Vordergrund stand, ist jedenfalls langfristig zum 
            Scheitern verurteilt. Auch das reine Gewinnstreben aus 
            Spekulationen, die aus wachsender Gier entsteht, ist abzulehnen und  
            auch langfristig nicht erfolgreich. Raidl sprach sehr offen über die 
            in seinem Berufsleben extrem gestiegenen Managergehälter und vor 
            allem Bonuszahlungen und Stock-options-Programme, die er persönlich 
            ablehnt, weil auch sie die Gier fördern und nur zu kurzfristig 
            erfolgreichem Handeln verleiten. Motivation dazu ist nämlich die 
            persönliche Bereicherung und nicht die nachhaltige, stabile 
            Entwicklung eines Unternehmens und damit Erhalt der Arbeitsplätze. 
             In der nachfolgenden Diskussion wurden auch aktuelle 
            wirtschaftliche Probleme wie VW-Skandal etc. zur Sprache gebracht 
            und die Frage nach der Möglichkeiten der individuellen 
            Gewissensbildung gestellt.  | 
             
          
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           (Text:  dr  , Fotos:gm)  | 
           
           
        
       
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       26. 
      September 2015 
      
      Altabt Gregor
       
      Henckel-Donnersmarck 
      
              
      
            
              
       
      vor dem Vortrag im Karner 
      
        
      
        
       
      beim Vortrag: 
      
        
       
       
       
       
      folgende Ratschläge finden sich auf am 
      vorderen Bucheinband: 
      
        
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            Gregor Henckel-Donnersmarck:
            „Die Kirche und das liebe Geld“ | 
             
          
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             Altabt Gregor 
            Henckel-Donnersmarck begann seinen sehr persönlich gehaltenen 
            Vortrag mit der Feststellung, dass er schon in seinem 
            „vorklösterlichen“ Leben aus für ihn unerklärlichen Gründen in 
            Gesprächen mit Freunden immer bei religiösen Themen landete, wobei 
            er zu einem erklärten Verteidiger v.a. des Papstamtes wurde. Gerade 
            Paul VI. mit seiner introvertierten, wissenschaftlichen Art forderte 
            immer wieder Kritik heraus, die Henckel-Donnermarck „engagiert aber 
            nicht sehr fundiert“ abzuwehren suchte. Dies gilt auch noch heute 
            bei Papst Franziskus I., der aus Argentinien mit gänzlich 
            unterschiedlichen Bevölkerungsstrukturen kommend einen ganz anderen 
            Zugang zu wirtschaftlichen Fragen hat als der studierte 
            Diplomkaufmann Henckel-Donnersmarck („Right or wrong, he´s the pope!“) 
            Damit sind vielleicht schon einige Beweggründe für den doch 
            überraschend wirkenden Wechsel des damals 33 jährigen aus der 
            Wirtschaft zur Theologie begründet. Gerade die strikten Strukturen 
            und Hierarchien klösterlichen Lebens kamen ihm offensichtlich 
            entgegen und führten auch dazu, dass er diesen Schritt noch nie 
            bereut hat.  | 
             
          
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            Zum Thema kommend erklärte 
            Henckel-Donnersmarck zuerst das Gleichnis vom Kamel und dem 
            Nadelöhr, das für uns eigentlich eine total aussichtslose Situation 
            schildert: allerdings ist mit dem Nadelöhr nicht eine Nähnadel 
            gemeint, sondern die kleine Gehtür für Fußgänger in einem großen (Stadt)Tor, 
            wie z.B. in Jerusalem. Um hier ein Kamel durchzutreiben, muss man es 
            komplett abladen, auf die Knie zwingen und dann mit viel Gewalt und 
            Geschrei durchzerren. Aufwändig, aber nicht ganz unmöglich! Der 
            Nachsatz des Gleichnisses ist ja auch „Bei Gott ist nichts 
            unmöglich!“, - ein sehr tröstlicher Gedanke, der Hoffnung zulässt. 
            Auch die Aussage „Gewinn ist nicht verwerflich!“ lässt aufhorchen, 
            ist man doch von der Bibel her eher gewohnt, dem Reichtum 
            abzuschwören um in das Himmelreich zu kommen. Relativiert wird diese 
            Aussage aber durch den Zusatz, „es kommt aber darauf an, wie man mit 
            diesem Gewinn umgeht und das Geld verwendet“. Das anschauliche Wort 
            „Vermögenskultur“ sagt dazu einiges aus. Als Beispiel wurde der 
            Katholik Bill Gates zitiert, der mit seiner Stiftung viele weltweite 
            Förderprojekte unterstützt. Auch der Erbanspruch wurde angesprochen, 
            der in der Bibel interessanterweise keine Unterstützung findet, - 
            eine Tatsache, die dazu einlädt in unserer heutigen „Zeit der Erben“ 
            darüber nachzudenken. Auch der oft und viel strapazierte Begriff vom 
            „Reichtum der Kirche“ kam zur Sprache, - dass man mit dem Erlös aus 
            dem Verkauf der Kirchenschätze doch den Armen helfen könnte: dieses 
            Vermögen der Kirche sieht Henckel-Donnersmarck als Teil der 
            Kult-Kultur und ein Verkauf würde auch nur kurzfristig und einmalig 
            helfen, ganz abgesehen von der Unbewertbarkeit vieler Kunstschätze. 
            Er sieht vielmehr das Vermögen der Kirche in der anhaltenden 
            Spendenfreudigkeit ihrer Mitglieder. Diese Gelder müssen mit großer 
            Umsicht und mit Respekt verwaltet werden, durchaus auch mit 
            wirtschaftlichem Denken. Überhaupt nimmt Henckel-Donnersmarck 
            anscheinend innerhalb der Kirche eine Sonderstellung ein, da er mit 
            dem Ordensgelübde keineswegs seine wirtschaftliche Ausbildung und 
            Denkweise abgelegt hat, sondern versucht, sie im Einklang mit seinem 
            Glauben zu leben. Dies ist auch die Forderung an alle anderen 
            Christen und kann nur durch individuelle Gewissensbildung erfolgen. 
            Keineswegs stellen Enzykliken oder andere kirchliche Schriften eine 
            Schritt für Schritt-Anleitung zum richtigen Umgang mit Geld oder 
            Reichtum dar.  | 
             
          
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            Bei der lebhaften Diskussion wurden 
            aktuelle Fragen, wie die schlechte Medienpräsenz der katholischen 
            Kirche in der Flüchtlingsfrage angesprochen. Henckel-Donnersmarck 
            meinte, dass hier auch der journalistische Gegenwind unserer 
            relativistisch orientierten Zeit zu spüren sei. Auch die oft zu 
            allgemein erfolgende Verteufelung der Begriffe „Kapitalismus“ und 
            „Spekulation“ aus kirchlichen Kreisen wurde aufgezeigt und 
            besprochen. | 
             
          
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             Buchtip: Gregor 
            Henckel-Donnersmark: 
            Reich werden auf die gute Art 
            
              
            
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           (Text:  dr, Fotos:gm)  | 
           
           
        
       
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      27. September 
      2015 „Die Glücksritter - The Trading Place“:
       
          
      mit 
      Wolfgang Ritzberger 
        
        
        
      
              
      
            
              
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             Filmabend: 
            „Die Glücksritter - The Trading Place“ 
            
            
            deutscher Trailer hier 
            -
            
            Eröffnungsszene hier 
            Text folgt in Kürze  | 
             
          
            
            
             "The 
            trading place", in der deutschen Fassung "Die Glücksritter" (die wie 
            so oft, nicht ganz den Punkt trifft) ist ein Film von John Landis 
            aus dem Jahr 1983. Der englische Titel ist übrigens ein Wortspiel, 
            einerseits bedeutet es "Marktplatz" anderseits aber auch 
            "Platzwechsel", im Sinne von "die Plätze tauschen", was mit den 
            Protagonisten des Filmes ja auch geschieht. Dan Akroyd und Eddie 
            Murphy spielen die Hauptrollen, Jamie Lee Curtis eine Nebenrolle, 
            dafür wurde sie auch mit einem britischen Schauspielerpreis geehrt 
            und für den Oscar für "the best supporting Act" nominiert. | 
             
          
            
            
             John 
            Landis ist als Regisseur vor allem seiner Komödien wegen bekannt: 
            "Die Bluesbrothers" und "American Werewolf" sind Kultfilme; und weil 
            er mit Michael Jackson als Schöpfer moderner Musikvideos gilt, das 
            Musikvideo zu "Thriller" ist unter seiner Regie zu einem mehr als 20 
            Minuten langem Kurzfilm geworden, der dieses Genre neu definierte. 
            Dan Akroyd und Eddie Murphy kennen einander von der "Saturday Night 
            Live", einer legendären TV Comedy Show, aus deren Team auch John 
            Belushi, Bill Murray, Chevy Chase u.a. kommen. Jamie Lee Curtis ist 
            die Tochter von Tony Curtis und Janeth Leigh, die bis zu "The 
            Trading Place" eher als Scream Queen aus Horrofilmen bekannt war, 
            dieser Film war für sie der Durchbruch ins humoristische Fach, wo 
            sie mit "Ein Fisch namens Wanda" sich endgültig etablieren konnte. | 
             
          
            
            
             Die 
            Geschichte basiert auf mehreren Literaturvorlagen, so unter anderem 
            auf "Der Prinz und der Bettelknabe" sowie "The Million Pound Bank 
            Note" von Mark Twain. Zwei alte Warentermin-Banker tauschen die 
            Leben ihres Geschäftsführers und eines Bettlers, um zu sehen, ob nur 
            die Umstände aus einem Menschen machen was er ist. Während der 
            ehemalige Geschäftsführer Lois Wintorp (Dan Akroyd) mittellos auf 
            der Strasse landet, machen sie den Bettler Billy Ray (Eddie Murphy) 
            zu seinem Nachfolger. Allerdings rächen sich die beiden und zu guter 
            letzt werden noch einmal die Plätze getauscht. | 
             
          
            
            
             Wiewohl 
            eine Komödie spielt sie vor der "letzten Bastion des Kapitalismus" 
            (Dialog aus dem Drehbuch), der Warenterminbörse und nimmt genau 
            diese Welt aufs Korn. Hier wird brutal und ohne jede Hemmung 
            spekuliert, die Preise, die hier festgesetzt werden und oft auch für 
            den Weltmarkt gelten, haben oft nichts mit der Realität zu tun. Die 
            indischen Reisbauern etwa können sich den eigenen Reis nicht 
            leisten, weil auf den Warenterminbörsen in den USA der 
            Weltmarktpreis festgelegt wird. Hinter der Komödie verbirgt sich 
            also ein durchaus ernstzunehmender Kern, die "falschen" Freunde 
            Winthorps sind eine böse Satire auf die US-amerikanische Upper-Class 
            Gesellschaft, mit ihren exclusiven Tennis- und Herrenclubs. Hinter 
            dem Humor, etwa auf der Polizeistation, der sich aus der 
            Konfrontation zweier Welten ergibt, steckt, wenn man sie sehen will, 
            auch Kritik. | 
             
          
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           (Text:  wr, Fotos:gm)  | 
           
           
        
       
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